„Wenn ich sie nicht mit meinen eigenen Augen gesehen hätte, hätte ich nicht geglaubt, dass so ein Tier auf unserer Erde wandelt.“
Das sagt der britische Naturfotograf Will Burrard-Lucas über eine Elefantenkuh, die 60 Jahre durch die Ebenen von Tsavo in Kenia streifte. Sie war eine der letzten „Big Tusker“, das bedeutet: Ihre riesigen Stoßzähne reichten bis zur Erde. Der Elefant mit dem offiziellen Namen F_MU1 starb vor wenigen Tagen eines natürlichen Todes.
urrard-Lucas hatte F_MU1 kurz vorher noch in beeindruckenden Fotografien für die Nachwelt festgehalten. „Wenn es eine Königin der Elefanten gäbe, wäre es sicher sie gewesen“, schreibt der Brite in seinem Blog.
Fotograf begleitete die Elefanten für 18 Monate
18 Monate lang war der Fotograf in Zusammenarbeit mit dem Tsavo Trust und dem Kenya Wildlife Service der Elefanten-Herde gefolgt. Als er F_MU1 zum ersten Mal erblickte, war sie bereits mager und alt. „Aber sie schritt mit einer geradezu majestätischen Anmut umher“, schildert Burrard-Lucas. Ihre Stoßzähne waren so lang, dass sie über den Boden kratzten. Der Fotograf: „Sie war wie eine Reliquie aus vergangener Zeit.“
In Afrika leben höchstens noch 30 dieser extrem seltenen „Big Tusker“. Ihre langen Stoßzähne machen sie zum Ziel von Wilderern, die das Elfenbein absägen und verkaufen.
Weil die Tiere häufig getötet werden, bevor sie überhaupt Nachkommen zeugen konnten, gehen die Gene für die Riesen-Stoßzähne aus der DNA der Elefanten verloren, berichten Forscher.
Wird die Wilderei nicht gestoppt, werden wir diese sanften Giganten mit riesigen Stoßzähnen wohl bald nur noch auf alten Fotos zu sehen bekommen.
Das letzte Mal, dass Burrard-Lucas F_MU1 lebend gesehen hat, war an einem Wasserloch. Dort entstand auch das letzte Foto seiner Elefantenkönigin. Er schreibt: „Ich fühlte mich privilegiert und geradezu euphorisch, als ich das Foto schoss. Dieses Gefühl trage ich für immer in mir.“
▶︎ Die Bilder von F_MU1 sind Teil des Fotobandes „Land of Giants“, der am 20. März veröffentlicht wird.
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