Blattläuse sind eine echte Plage: sie saugen vor allem junge Blätter und Triebe vieler Blumen und Pflanzen aus, die daraufhin eingehen. Doch Sie müssen dem Treiben nicht tatenlos zusehen – es gibt einige Hausmittel, die den Schädlingen ordentlich zu Leibe rücken.
Wer Blumen und Pflanzen liebt, kann sie nicht ausstehen: Blattläuse! Die Schädlinge setzen sich auf Pflanzen nieder, machen sich über deren junge Blätter und Triebe her und entziehen ihnen Nährstoffe. Die Folge: Blüten und Blätter verkümmern, die Pflanze wächst nicht mehr richtig. Logisch, dass Hobby-Gärtner den Tieren zu Leibe rücken wollen. Bloß wie? Bevor Sie die Chemie-Keule auspacken, probieren Sie es unbedingt mit unbedenklichen Hausmitteln. In der Regel reichen die nämlich vollkommen aus, um erfolgreich Blattläuse zu bekämpfen.
Blattläuse bekämpfen: Die besten Hausmittel
Fast jeder Gartenfan hat so seine eigenen Methoden, um die kleinen Plagegeister von Blumen und Pflanzen wegzubekommen. Wir haben mal für Sie gesammelt, welche Hausmittel in Frage kommen, um Blattläuse bekämpfen zu können:
- Sind robuste Pflanzen befallen, können Sie die Schädlinge mit einem scharfen Wasserstrahl abspritzen oder mit den Fingern abstreifen. Blattläuse können sich nur über sehr kurze Distanzen fortbewegen – dass sie die Pflanze vom Boden aus erneut befallen, ist sehr unwahrscheinlich.
- Mischen Sie bei leichtem Befall einen halben Liter Milch mit einem Liter Wasser und sprühen Sie diese Mischung einige Tage hintereinander auf die befallenen Pflanzen.
- Stellen Sie eine Lösung aus einem Liter Wasser und einem Esslöffel Schmierseife her. Waschen Sie die Blätter und Blüten damit ab oder besprühen Sie sie mit einer entsprechenden Flasche. Tipp: Bei starkem Befall können Sie die Lösung mit etwa zwei Teelöffeln Alkohol oder Spiritus intensivieren.
- Setzen Sie einen Brennnessel-Sud an: etwa ein Kilogramm frische Brennnesseln in rund zehn Liter Wasser ein bis zwei Wochen gären lassen. Mischen Sie einen Teil der Brühe mit zehn Teilen Wasser und besprühen Sie die von Blattläusen befallenen Pflanzen alle zwei Wochen.
- Auch Oregano hilft: Gießen Sie 100 Gramm frischen oder zehn Gramm getrockneten Oregano mit einem Liter kochendem Wasser auf und lassen Sie den Sud etwa 20 Minuten ziehen. Anschließend abseihen und drei Teile davon mit einem Teil Wasser vermengen. Schon können Sie Ihre Pflanzen damit besprühen.
- Eine weitere Alternative: Wermut. Dafür 100 Gramm frische oder zehn Gramm getrocknete Wermutblätter mit einem Liter kochendem Wasser überbrühen, nach 24 Stunden abseihen und unverdünnt die Blattläuse damit bekämpfen.
- Schwarztee gilt ebenfalls als Hausmittel gegen Blattläuse: dafür zwei Teebeutel schwarzen Tees mit einem Liter kochendem Wasser übergießen, 15 Minuten ziehen lassen. Abgekühlten Tee in eine Sprühflasche geben und die befallenen Pflanzen besprühen.
- Stecken Sie bei geringem Befall eine geschälte Zehe zur Hälfte in die Erde neben den Stiel des Gewächses – so können sich die ätherischen Öle gut entfalten, die die Blattläuse gar nicht mögen. Ist die Pflanze stärker befallen, hilft Knoblauchsud: etwa 40 Gramm gehackten Knoblauch mit fünf Litern Wasser übergießen und mehrere Stunden ziehen lassen. Durchsieben und alle zehn Tage besprühen.
- Ohrwürmer fressen gerne Blattläuse! Wer ihnen geeignete Lebensräume im Garten schafft, kann die Plagegeister auf diese Weise loswerden, erklärt der Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Ohrwürmer mögen Totholz oder Laubhaufen, aber auch offene Bodenstellen. In umgedreht aufgehängte Blumentöpfe, gefüllt mit Holzwolle, ziehen sie gerne ein.
- Auch Marienkäfer, Florfliegen, Gallmücken und Schwebfliegen mögen Blattläuse. Als gängige Tipps zum Anlocken gelten eine artenreiche Bepflanzung mit Blühpflanzen sowie Insektenhotels und Florfliegenkisten als Unterschlupf.
Übrigens: Je früher Sie Schädlinge wie Blattläuse bekämpfen, desto besser. Denn die Röhrenblattläuse, so ihr wissenschaftlich korrekter Name, vermehren sich extrem schnell und geradezu epidemieartig!
So können Sie Blattläuse von vornherein vermeiden
Sind Ihre Pflanzen nicht von Blattläusen befallen, heißt das nicht, dass das bis in alle Ewigkeiten so bleibt. Es ist also sinnvoll, schon präventiv dafür zu sorgen, dass die Schädlinge weiterhin fernbleiben.
Gartenexperte Gottfried Röll sagt der Online-Seite mein-schoener-garten.de gegenüber: "Generell gilt: Eine gesunde, ausreichend mit Nährstoffen, Wasser und Licht versorgte Pflanze ist weniger anfällig. Eine überdüngte, am falschen Platz stehende oder kränkelnde Pflanze dagegen wird gerne von Blattläusen besiedelt."
Darüber hinaus können Sie auch so vorsorgen:
- Um Blattläuse von vorneherein fernzuhalten, können Sie Lavendel oder Bohnenkraut zwischen Ihre Pflanzen setzen. Diese Pflanzen mögen Blattläuse nämlich nicht.
- Im Garten halten auch zwischengepflanzte Ringelblumen oder Knoblauchpflanzen das Ungeziefer fern.
- Pflanzen regelmäßig mit Wasser besprühen bzw. abwaschen. Die erhöhte Luftfeuchtigkeit beugt einem Befall vor.
- Blattläuse überwintern gern an Gehölzen und abgestorbenen Pflanzenteilen. Erntereste also gründlich entfernen und im Frühjahr großzügiger zurückschneiden.
- Starke Gerüche wie Zimt oder Zitrone mögen Blattläuse nicht
- Schachtelhalmextrakt enthält Kieselsäure – das stärkt die Pflanzenzellen durch die enthaltene. Wer seine Pflanzen einmal pro Woche damit einsprüht, schützt sie effektiv, denn Blattläuse können dann nur sehr schwer mit dem Stechrüssel in die Pflanze eindringen.
- hausgarten.net listet Pflanzen auf, die besonders anfällig für Blattläuse sind – und die Sie am besten vermeiden: Rosen, (falscher) Jasmin, Holunder, Hibiskus, Rote Johannisbeeren, Schneeball, Mangold, Chillies Engelstrompeten.
Vorsicht bei chemischen Mitteln, um Blattläuse zu bekämpfen
Wer das Gefühl hat, dass die Hausmittel nicht ausreichen, um Blattläuse wirksam bekämpfen zu können, sollte sich gut überlegen, ob er zu chemischen Spritzmittel oder Stäbchen greift, denn die machen auch vielen anderen nützlichen Insekten den Garaus, auch den ohnehin bedrohten Bienen! Verwenden Sie chemische Mittel außerdem niemals für verzehrbare Pflanzen – die geernteten Früchte sind dann ungenießbar, weil sie vom chemischen Gift kontaminiert sind! Wie gefährlich der Einsatz von Chemie in der Natur ist, zeigt auch der Umgang mit dem Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat..
Weichen Sie zumindest auf sanfte Wirkstoffe wie Rapsöl, Kaliseife und natürliche Pflanzenschutzmittel mit Neem-Öl aus, die Sie im Fachhandel erwerben können. Die sind für Nützlinge laut Öko-Test bei weitem nicht so schädlich wie synthetische Gifte.
Wählen Sie also lieber Hausmittel, um der Blattlausplage Herr zu werden. Die sind in der Anwendung zwar etwas langwieriger und aufwendiger, dafür aber preiswerter und gut für die Umwelt und Gesundheit! Sie werden sehen: damit lassen sich die Blattläuse bekämpfen – und zwar erfolgreich!
Und was denken Sie daran ?