Eine neue Statistik zeigt, dass immer mehr Menschen in Deutschland Hartz IV beantragen, obwohl sie arbeiten. Dadurch entstanden dem Staat zuletzt Kosten von über zehn Milliarden Euro.
Immer mehr Menschen müssen ihr Gehalt mit Hartz IV aufstocken, wie eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit zeigt. Im Jahr 2017 überstieg die Summe, die sogenannte Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften mit mindestens einem abhängigen Erwerbstätigen bekommen haben, sogar knapp die Zehn-Milliarden-Marke. Seit 2011 wurde diese Grenze nicht mehr überschritten.
Immer mehr Bedarfsgemeinschaften
Im vorherigen Jahr waren es noch 9,85 Milliarden Euro, die als Grundsicherung an Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften gezahlt wurden. Insgesamt wurden in den Jahren 2007 bis 2017 bisher mehr als 107 Milliarden Euro vom Staat für diese Problematik ausgegeben.
Als eine Bedarfsgemeinschaft versteht man die engsten Familienmitglieder in einem Haushalt, für die das Arbeitslosengeld II gemeinsam berechnet wird. Im Schnitt erhielt ein solcher Haushalt im Jahr 2017 pro Monat 849 Euro. Laut der Statistik der Bundesagentur für Arbeit gab es zudem im Schnitt 982.089 Bedarfsgemeinschaften mit mindestens einem abhängigen Erwerbstätigen, 362.303 von ihnen sogar nur einem ausschließlich geringfügig Beschäftigten.
Mindestlohn erhöhen
Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Sabine Zimmermann möchte daher den Mindestlohn erhöhen. „Die Gesellschaft subventioniert seit vielen Jahren Arbeitgeber, die Niedriglöhne zahlen oder ihren Beschäftigten nur Arbeitsverhältnisse in Teilzeit oder Minijobs anbieten, obwohl viele gerne länger arbeiten würden“, erklärte sie gegenüber der Deutschen Presse Agentur.
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