Ein Mann aus Niedersachsen behauptete von einem Wolf gebissen worden zu sein. Doch eine DNA-Analyse bewies nun das Gegenteil.
In Niedersachsen behauptete ein Friedhofsgärtner von einem Wolf gebissen worden zu sein. Das Tier habe ihn am letzten Dienstagvormittag (27.11.) an einem Friedhof im Ortsteils Steinfeld, etwa 35 Kilometer nordöstlich von Bremen, in die Hand gebissen. Der Gemeindearbeiter sei nach eigenen Angaben bei der Pflege einer Grünanlage von dem Tier überrascht worden, als er an einem Zaun Arbeit verrichtete. Den Vorfall hätten drei weitere Tiere beobachtet. Der Mann habe sich dann befreien könne und die mutmaßlichen Wölfe mit einem Hammer vertrieben. Dann versorgte der Friedhofsgärtner die Wunder selbst. Erst einen Tag später ließ er sie von einem Arzt untersuchen.
DNA-Analyse zeigt: Der Mann wurde nicht von einem Wolf gebissen
Eine DNA-Analyse bringt nun den Beweis: Der Mann wurde gebissen - aber nicht von einem Wolf. Insgesamt wurden sieben Proben von Tierhaaren untersucht, der Pullover des Mannes und seinen Hammer, auf dem die DNA-Experten Rehhaare fanden. Andere Haarproben und DNA-Spuren an der Kleidung des Angegriffenen stammten von drei Katzen und einem Hund.
Dennoch sagte Umweltminister Olaf Lies (SPD): "Wir können aber nicht ausschließen, dass ein Wolf in Betracht kommt. Ich hätte mir ein klareres Ergebnis gewünscht." Die Zweifel berufen auf den Zeitpunkt der Probeentnahme. Die sei nach der Reinigung der Wunde genommen worden. Jetzt plant das Bundesland Niedersachsen die Wölfe (zwei Eltern- und sieben Jungtiere) mit jeweils einem Sender auszustatten um festzustellen, ob sich die Tier Menschen überhaupt nähern. Dazu müssen sie mit Fallen gefangen werden.
Außerdem wird geprüft, ob es sich bei dem Biss vielleicht um einen Hund handelte.
Wolfsbisse sind in Deutschland - gab es das schon mal?
Wenn die DNA-Analyse Wolfsspuren hätte nachweisen können, wäre es der erste Angriff eines Wolfes auf einen Menschen in Deutschland seit seiner Rückkehr gewesen. Denn laut WWF galt unser Bundesland seit 1850 als weitestgehend wolfsfrei. Im Jahr 2000 wurde schließlich ein Wolfspärchen aus Polen, das sich in Ostdeutschland angesiedelt hatte und Nachwuchs bekam, entdeckt.
In Niedersachsen leben etwa 20 Wolfrudel mit insgesamt bis zu 250 Tieren. Deutschlandweit gibt es nach Informationen des Bundesamts für Naturschutz (BfN) und der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) etwa 60 Rudel. Außerdem sollen 13 Paare und drei Einzelwölfe hierzulande leben.
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