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Schon als Junge entdeckte Xavi Bou seine Begeisterung für die Natur - und entwickelte daraus die Idee für sein Fotoprojekt „Ornitographies“. Darin macht der Fotograf die Flugbewegungen von Vögeln sichtbar

Als Xavi Bou während eines Ausflugs in den Himmel schaute, fragte er sich: Welche Spuren würden Vögel wohl im Himmel hinterlassen, wenn das möglich wäre? Die Idee für sein Fotoprojekt „Ornitographies“ war geboren

Mit seiner Arbeit möchte Xavi Bou, der seine Faszination für die Natur von seinem Großvater erbte und später Geologie und Fotografie studierte, „das Unsichtbare sichtbar machen“ – die Flugbewegungen von Vögeln in der Luft

Für seine Arbeit nutzt der Fotograf eine Videokamera: Nach dem Filmen der Vögel extrahiert Bou einzelne, hochauflösende Aufnahmen. Diese kombiniert er dann in einem einzelnen Bild

Bis eine solche Aufnahme fertig ist, können Monate vergehen: „Zuerst müssen die Filmtage geplant werden, dann filme ich zwei oder drei Tage - und danach geht erst die richtige Arbeit los…"

"Ich benötige mehrere Monate, um alle Aufnahmen zu sammeln und auszuwerten. Am Ende bleiben dann ein oder zwei wirklich gute Sequenzen übrig, die interessant für mein Fotoprojekt sind“, so Xavi Bou

Eine klare Idee, wie das Endergebnis eines Filmtages aussieht, habe er aber nie. Stattdessen gehe es darum, als Naturfotograf einen gewissen Spürsinn mitzubringen. Genau das mache das Projekt für ihn auch so reizvoll

Für sein Fotoprojekt reiste der Fotograf durch verschiedene Länder in Europa - unter anderem nach Island, wo ihm besonders der Kontrast zwischen dem schweren Vulkangestein und den winzigen Vögeln gefiel

Seine Lieblingsaufnahme gelang ihm aber in Südspanien: „Es war ein sehr windiger Tag und eine große Gruppe von Schwarzmilanen machte sich auf den Weg, um nach Afrika zu fliegen“, erzählt Xavi Bou. „Die Vögel bewegten sich in einer sonderbaren Art und Weise auf und ab. Die Spuren finde ich sehr bemerkenswert, weil sie mich an Farbspritzer erinnern, die mit einem Pinsel auf die Leinwand gebracht wurden!“

In jedem Bild verbinden sich verschiedene Disziplinen wie Wissenschaft, Kunst und Technologie. Und so unterschiedlich die Aufnahmen auch sind, so ist allen doch eins gemein: Jedes Foto offenbart die Eleganz der Flugbewegungen und ist eine Einladung, die Welt durch die Augen eines neugierigen Kindes zu sehen – so wie Xavi Bou es einst war