Der Urlaubsanspruch ist von unserem Arbeitgeber und von dem Bundesurlaubsgesetz (BurlG) fest geregelt. Wenn Du also Vollzeit arbeitest, also mindestens fünf Tage in der Woche, dann stehen Dir hier in Deutschland 20 bis 30 Urlaubstage im Jahr zu. Und das ist offiziell. Wenn Du einen Tarifvertrag hast oder Dein Arbeitsvertrag besonders ist, kann es sogar sein, Dass Dir mehr als 30 Tage Urlaub im Jahr zustehen. Diese Regelung trifft jedoch auf die wenigsten Arbeitnehmer zu.
Natürlich gibt es noch zusätzliche Regelungen. Unter anderem, wann wir Zwangsurlaub bekommen, was mit unserem Resturlaub passiert, oder wie es mit unbezahltem Urlaub aussieht. Auch für Sonderurlaub gibt es Vorschriften. Wir haben für Dich ein paar Anlässe zusammengefasst, für die Du Sonderurlaub beantragen kannst.
Was ist Sonderurlaub überhaupt?
Sonderurlaub ist ein Urlaub, der Dich aus privatem, persönlichem Grund und ohne eigenes Verschulden daran hindert, zu arbeiten. Willst Du also als Arbeitnehmer Sonderurlaub nehmen, dann kannst Du Deinen Arbeitgeber auf den Paragraphen 616 BGB (Vorübergehende Verhinderung) verweisen, so ist Dein Anspruch auf Bezahlung gesichert.
Es wurden bisher keine genauen Umstände festgelegt, die greifen müssen, damit wir Sonderurlaub beantragen können, eine Orientierung bietet jedoch der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TvöD). Nun zu den Gründen, die demnach als Anlass für einen Sonderurlaub gelten:
- Die eigene Hochzeit
- Geburt des Kindes
- Todesfall eines Angehörigen
- Einladung zu einem Gericht- oder Behördentermin
- Pflege und Beaufsichtigung eines erkrankten Kindes
- Der eigene Umzug
- Arbeitsjubiläen
Wie viel Sonderurlaub darf gefordert werden?
Natürlich darfst Du für einen Umzug oder für einen Behördengang keine drei Wochen Urlaub erwarten. Wie lang ein Sonderurlaub sein darf, wurde Paragraph 29 TVöD erläutert. So gibt es lediglich einen Tag Sonderurlaub bei Umzügen aus betrieblichen Gründen, 25- oder 40-jährigem Arbeitsjubiläum oder der Geburt eines Kindes. Sollte ein Angehöriger im Haushalt oder das Kind schwer erkranken, kann der Sonderurlaub von einem Tag bis hin zu einem Jahr andauern.
Solltest Du zwingend einen Arztbesuch machen müssen, der nicht außerhalb Deiner Arbeitszeiten möglich ist, hast Du Anspruch auf eine bezahlte Fehlzeit, die die An- und Abfahrt sowie die Behandlung beinhaltet.
Wie ist das bei einem Todesfall?
Im Normalfall muss es sich bei der verstorbenen Person um einen Verwandten ersten Grades handeln, also Lebenspartner, Kind, oder Elternteile. Der Arbeitgeber muss mindestens zwei Tage Sonderurlaub geben, damit der Arbeitnehmer den schweren Verlust betrauern kann. Werden mehr als diese zwei Tage benötigt, kann der Arbeitnehmer an das Mitgefühl des Arbeitgebers appellieren um aus Kulanz mehr Tage Sonderurlaub zu bekommen.
Wie viel Sonderurlaub bekommt man bei der eigenen Hochzeit?
Bei der eigenen Hochzeit bekommt der Arbeitnehmer in der Regel auch nur einen Tag Sonderurlaub zugesprochen. Für die Feierlichkeiten oder Flitterwochen muss also der normale Urlaub dran glauben. Es gibt aber nicht nur Urlaub für die eigene Hochzeit. Auch bei Jubiläen der Eltern oder bei der Silber- und Goldhochzeit stehen Dir Sonderurlaubstage zu.
Wie ist der Anspruch auf Sonderurlaub bei der Geburt des Kindes für den Mann?
Für die Geburt des eigenen Kindes stehen Vätern ein Tag Sonderurlaub zu. Im Arbeits- oder Tarifvertrag ist außerdem festgelegt, ob noch weiterer Urlaubsanspruch besteht. Mütter müssen grundlegend keinen Sonderurlaub beanspruchen, da sie wegen des Mutterschutzes ohnehin für sechs bis acht Wochen nach der Geburt des Kindes von ihrer Arbeit freigestellt sind.
Jetzt weißt Du, aus welchen Gründen es Dir erlaubt ist, bezahlten Sonderurlaub zu beantragen. Nicht immer muss Deine Zeit und Deine Bezahlung dran glauben. Wer Deiner Freunde sollte diese Regelungen auch kennen? Zeige ihnen diesen Artikel, damit auch sie in Zukunft ihre Rechte auf Sonderurlaub kennen.