Zeckenmittel: Katzen mit natürlichen Mitteln vor den Parasiten schützen

30.03.2020 17:23

Natürliche Zeckenmittel wirken bei Katzen anders, als bei Menschen oder Hunden. Welche tatsächlich helfen - und von welchen Sie lieber die Finger lassen sollten.

Inhaltsverzeichnis

  • Kokosöl: Pflegendes Zeckenmittel für die Katze
  • Bierhefe: Fast zu lecker, um ein Zeckenmittel zu sein
  • Bernsteinkette: Hübsches Accessoire als Zeckenschutz?
  • Keramik-Halsband: Zierde gegen Zecken
  • Ätherische Öle: Achtung, Vergiftungsgefahr!

Es kommt zwar selten vor, dass Katzen durch Zecken mit Krankheiten infiziert werden. Dennoch sind die Parasiten lästig - und vor allem im Haus ungern gesehen, da sie für Menschen und andere Tiere gefährlich werden können. Problematisch ist jedoch, dass manche Katzen sich ungern anfassen, geschweige denn gründlich auf Zecken untersuchen lassen. Ein möglichst wirksames Zeckenmittel, dass die Parasiten von Ihrem Freigänger fernhält, ist deshalb wünschenswert. Denn auch wenn Katzen sehr geschickt darin sind, die Zecken mit ihren feinen, scharfen Zähnchen selbst zu entfernen, möchten wir Ihnen diese Prozedur gern ersparen - und das am liebsten ohne den Einsatz von Chemiebomben, wie man sie aus dem Fachhandel kennt.

Welche natürlichen Mittel gegen Zecken bei Katzen helfen und von welchen Sie die Pfoten lassen sollten:

Kokosöl: Pflegendes Zeckenmittel für die Katze

Zugegeben: Nicht jede Katze mag den Geschmack von Kokosöl. Das ist aber auch nicht weiter schlimm, da es hauptsächlich äußerlich angewendet wird, um Zecken fernzuhalten. Dieses Hausmittel hilft aufgrund der enthaltenen Laurinsäure, die Zecken fernhält beziehungsweise tötet, wenn sie das Kokosfett zu sich nehmen.

So wenden Sie Kokosöl als Zeckenmittel an

Zu Beginn der Behandlung geben Sie alle drei Tage eine Messerspitze Kokosöl in Ihre Handflächen, lassen es dort schmelzen und verreiben es. Achten Sie darauf, dass sich nur ein leichter Ölfilm an Ihren Händen befindet. Nun bekommt Ihre Katze eine ausführliche Streicheleinheit - wodurch sich das Kokosöl auf dem Fell der Katze verteilt. Konzentrieren Sie sich dabei auf den Kopf, den Hals, die Pfötchen und den unteren Rücken. Sie können auch gezielt einen Extratropfen Kokosöl in den Nacken der Katze geben und ihn dort mit den Fingern vorsichtig einmassieren.

Die Vorteile von Kokosöl

Neben der natürlichen anti-Zeckenwirkung vertreibt es auch Flöhe und Milben. Innerlich, zum Beispiel wenn die Katze das Kokosöl von ihrem Fell abschleckt, fördert es die Verdauung, wirkt positiv auf die Darmflora und damit sogar gegen Würmer. Das Kokosöl pflegt zudem Haut und Fell der Samtpfote.

Das spricht gegen eine Anwendung von Kokosöl als Zeckenmittel

Katzen, die sich nicht gern Kraulen lassen, werden diese Behandlung nicht gern über sich ergehen lassen. Vielen Katzen gefällt auch der Film nicht, den das Kokosöl auf dem Fell hinterlässt. Die Folge: Das natürliche Zeckenmittel wird direkt in einer ausführlichen Katzenwäsche weggeputzt. Da es jedoch (in den angegebenen Maßen) für die Katze ungefährlich ist und nicht Vergiftungserscheinungen führt, brauchen Sie sich dabei keine Sorgen um die Gesundheit der Katze machen. Lediglich der Schutz vor Zecken ist damit hinfällig.

Bierhefe: Fast zu lecker, um ein Zeckenmittel zu sein

"Medizin schmeckt ekelig!" - die Erfahrung haben auch Katzen schon machen müssen. Eine leckere Ausnahme, die gegen Zecken hilft, sind Bierhefe-Tabletten. Menschen nehmen den Geruch der Hefe kaum war und Katzen mögen ihn sogar - Zecken jedoch nicht.

So wenden Sie Bierhefetabletten bei Katzen an

Täglich bis zu zwei Tabletten (je nach Gewicht der Katze) können entweder direkt oder zerbröselt oder (bei Kapseln) geöffnet über dem Futter verteilt werden. Nach circa einer Woche sollte eine deutliche anti-Zeckenwirkung spürbar sein.

Die Vorteile von Bierhefe als Zeckenmittel

Der für viele Katzen leckere Geschmack ist hilfreich, da Sie keine Tricks anwenden müssen, um Ihre Katze vom Verzehr der Tabletten zu überzeugen. Dazu ist Bierhefe reich an Vitamin B, was unter anderem notwendig für das gesunde Muskelwachstum ist.

Das spricht gegen eine Anwendung als Zeckenmittel

Sollte Ihre Katze den Geschmack nicht mögen, kann sich das Verabreichen der Bierhefetabletten als Herausforderung darstellen. Sie können den Inhalt von Bierhefekapseln zwar unter das Futter mischen, doch eine geruchsempfindliche Katze wird auch das herausschmecken - und das Futter verweigern. Da die meisten Katzen Geruch und Geschmack von Bierhefe jedoch mögen, ist es allemal ein Versuch wert.

Bernsteinkette: Hübsches Accessoire als Zeckenschutz?

Verschiedene Anbieter verkaufen Halsbänder aus rohem Bernstein, die den Träger vor Zecken schützen sollen. Das soll auf zwei Arten passieren: Zum einen soll der harzige Geruch des Bernsteins Zecken abschrecken und zum anderen sollen sie durch dessen elektromagnetisches Feld vertrieben werden.

Keine der Wirkweisen wurde jedoch bestätigt - im Gegenteil: Zecken besitzen keinen Geruchssinn, mit dem sie den Bernstein wahrnehmen, geschweige denn abschreckend finden könnten. Die Erfahrungsberichte von Käufern im Internet gehen zwar auseinander, der Tenor ist aber: Es ist keine Verbesserung des Zeckenvorkommens festzustellen.

Ein großer Nachteil des Halsbands aus Bernstein

Auch wenn es hübsch anzusehen ist: Ihre Katze wird es Ihnen nicht danken, wenn Sie sie mit Bernstein schmücken. Abgesehen davon, dass viele Katzen nicht gern Halsbänder tragen, besteht damit die Gefahr, dass sie mit dem Halsband an Zäunen oder Ästen hängenbleibt - und schlimmstenfalls erstickt. Auch Sollbruchstellen sind nicht immer zuverlässig, sodass ein Unfall mit dem Halsband nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann. Angesichts der nicht nachgewiesenen Wirkung des Bernstein-Halsbands sollten Sie dieses Risiko - Ihnen und Ihrer Katze zuliebe - besser nicht eingehen.

Keramik-Halsband: Zierde gegen Zecken

Ähnlich wie mit dem Halsband aus Bernstein verhält es sich mit diesem vermeintlichen Zeckenschutz. Dabei handelt es sich um Kettchen, auf die kleine Keramikrollen aufgefädelt werden, die Zecken fernhalten sollen. Die Erfahrungsberichte von Käufern gehen ebenso auseinander - jedoch sagen auch hier die meisten, dass sie keinen ausschlaggebenden Rückgang des Zeckenbefalls gespürt haben. Und auch bei dieser Art des Zeckenschutzes besteht Erstickungsgefahr für Katzen, da sie sich am Halsband aufhängen können.

Ätherische Öle: Achtung, Vergiftungsgefahr!

Auch wenn ätherische Öle wie Teebaum-, Lavendel- oder Schwarzkümmel-Öl häufig als wirksames Hausmittel gegen Zecken eingesetzt werden: An Katzen dürfen sie nicht angewendet werden, da sie für sie giftig sind. Im Gegensatz zu Menschen und Hunden fehlen Katzen bestimmte Enzyme die zur Verstoffwechselung dieser Öle notwendig sind. Die Bestandteile der Öle bleiben deshalb lang im Körper der Katze und richten bleibende Schäden an, die im schlimmsten Fall sogar zum Tode führen können.

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