Wie Sie Menschen an der türkisch-griechischer Grenze helfen können

12.03.2020 15:07

Seit der türkische Präsident Erdogan das Abkommen zur Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Jahr 2016 mit der  aufgekündigt hat, ziehen tausende Menschen durch das türkische Inland an die griechische Grenze. Dort werden sie von den griechischen Behörden mit teils brutalen Methoden am Grenzübertritt gehindert. Am Grenzfluss Evros, nahe der nordtürkischen Stadt Edirne, harren die Menschen ohne Obdach unter prekären Bedingungen aus.

Die Angaben über die Flüchtlingszahlen auf der türkischen Seite variieren. Wie die Regierung in Athen behauptet, haben die griechischen Sicherheitskräfte seit dem 29. Februar und bis Dienstag knapp 43.400 Menschen daran gehindert, unerlaubt aus der Türkei nach Griechenland auf der Landesroute zu kommen. Die Vereinten Nationen hatten vor fünf Tagen von 13.000 Menschen gesprochen.

Ungeachtet der Zahl ist die Situation für die Menschen dramatisch. „Die Menschen dort kommen aus Syrien, Afghanistan, Iran, dem Sudan sowie weiteren Ländern – unter ihnen sind auch Frauen, Kinder und Familien“, heißt es in einem Bericht des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR).

Für die Hilfsorganisationen ist die Situation aufgrund ihrer Dynamik und der politischen Spannungen äußerst unübersichtlich. Besonders zwei Hilfsorganisationen, das Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen und Unicef, leisten gemeinsam mit lokalen Organisationen Flüchtlingshilfe in der Grenzregion. Durch ihren engen Kontakt mit den dortigen Hilfsorganisationen können Geflüchtete in der Grenzregion gezielt unterstützt werden.

UNHCR und Unicef helfen in der Grenzregion

Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR): An Grenzen zwischen der Türkei und der EU arbeitet die Organisation mit nationalen Partnern – dem türkischen Roten Halbmond, der IOM (Internationale Organisation für Migration) und Unicef – zusammen, um die Situation zu beobachten und humanitäre Hilfe zu leisten. Dabei geht es in erster Linie darum, die Grundversorgung der Menschen zu sichern. Bereitgestellt werden unter anderem haltbare Lebensmittel und Decken gegen die kalten Nächte.

Unicef: Mit seinen Partnern in der Türkei arbeitet die Organisation intensiv daran, insbesondere Kinder und Frauen zu schützen und mit dem Nötigsten zu versorgen.

In der Grenzregion hat Unicef bereits mit der Verteilung der ersten Hilfsgüter an Kinder und Frauen begonnen - darunter 10.000 Flaschen Wasser, 1.500 warme Decken, 3.000 Windeln, 1.000 Kisten Feuchttücher und 500 Kisten Seife. 5.000 Menschen können so unterstützen werden.

Um Kindern die Möglichkeit zu geben, etwas Normalität zu erfahren, stellt die Organisation zusammen mit dem türkischen Roten Halbmond einen mobilen „kinderfreundlicher Ort“ in einem Lastwagen bereit. Dort können Kinder spielen und ihre Erlebnisse verarbeiten.

Dringend benötigt werden Zelte, Trinkwasser, Nahrung, Hygieneartikel, Decken und warme Kleidung, die Unicef durch Spenden bereitstellen kann.

Quelle