Wie funktioniert Haarefärben mit Henna?

10.12.2017 09:54

Sie haben Lust auf eine neue Haarfarbe, möchten Ihre Haare aber nicht unnötig mit Chemie schädigen? Haare färben mit Henna scheint die ideale Lösung. Aber wie funktioniert das Haarefärben mit Henna am besten? Wir sagen Ihnen, worauf Sie achten sollten.

Die Verwendung des rot-gelben Farbstoffs Henna hat seinen Ursprung in der orientalischen Kultur, wo das Pflanzenprodukt auf die Haare oder als Tattoo auf die Haut aufgetragen wird. Die Hennafarbe wird aus den getrockneten Blättern des Hennastrauchs gewonnen. Die Pflanze wächst in Teilen Asiens und im nordafrikanischen Raum.

Hierzulande findet das Pflanzenpulver oft bei Frauen Verwendung, die beim Thema Haare färben nicht nur auf ihre Schönheit, sondern auch auf ihre Gesundheit achtenmöchten.

Wie funktioniert eine gelungene Anwendung mit Henna?

Das Auftragen von Henna kann schnell zu einer „matschig-bröckeligen“ Angelegenheit werden, die viele schnell verzweifeln lässt. Doch gewusst wie, ist dieZubereitung der Hennafarbe im Grunde unkompliziert: Das Hennapulver wird mit kochend heißem Wasser zu einer Paste vermischt, bis es die Konsistenz von geschmolzener Schokolade hat.

Anschließend sollte die Farbe so schnell wie möglich aufgetragen werden, da sie sonst austrocknet und verklumpt. Je trockener die Paste, desto schwieriger wird das Auftragen und der Färbeeffekt kann verloren gehen. Kleiner Trick: Das Henna während des Färbens in ein heißes Wasserbad stellen.

Ein weiteres beliebtes Hilfsmittelchen, um eine vorzeitige Austrocknung vorzubeugen, ist Xanthan. Dieses natürliche Produkt ist aus der Lebensmittelindustrie bekannt, wo es als Verdickungs- und Geliermittel eingesetzt wird. Streuen Sie einfach ein wenig Xanthan über die Hennapaste – schon verbessert sich ihre Konsistenz. Erhältlich ist Xanthan unter anderem in Reformhäusern und Naturkostläden.

Auftragen und Einwirkzeit von Henna

Genau wie bei anderen Färbemitteln wird Henna idealerweise beginnend am Haaransatz Strähne für Strähne aufgetragen. Das geht nach ein wenig Übung genauso schnell wie bei herkömmlichen Produkten.

Die Einwirkzeit liegt jedoch bei mindestens einer Stunde, wobei drei Stunden für garantiert sichtbare Ergebnisse empfehlenswert sind. Um ein intensiveres Farbergebnis zu erzielen, können Sie eine Duschhaube oder Klarsichtfolie nach dem Auftragen der Paste über ihr Haar stülpen. Setzen Sie sich zusätzlich noch eine Mütze auf oder wickeln Sie ein dickes Handtuch um Ihre Haare, um von der Wärmewirkung zu profitieren.

Zum Schluss wird die Hennapaste gründlich mit Wasser ausgewaschen. Benutzen Sie kein Shampoo für das Ausspülen, lediglich eine silikonfreie Spülung.

Verschiedene Haarfarben sind durch Hennaprodukte möglich.

Mit Henna werden Ihre Haare nicht nur Rot

Früher stand Henna für leuchtend rote Haare, das hat sich jedoch längstens geändert: Henna kann mit anderen Naturprodukten vermischt werden, um weitere Nuancen für Ihre Haarfarbe zu erhalten. Durch die Beimischung von Indigo, ein blauschwarzes Pigment, können auch dunkle Farbtöne erreicht werden.

Heute sind die Farben Rot, Braun und Schwarz für Hennaprodukte Standard. Eine so große Auswahl wie bei chemischen Produkten gibt es aber nicht.

Da es sich um ein Naturprodukt handelt, wird Ihr Haar durch die Anwendung nicht geschädigt. Je öfter Sie mit Henna färben, desto leuchtender und intensiver wird Ihre Haarpracht glänzen.

Positiver Nebeneffekt beim Färben mit Henna

Ein besonderer Nebeneffekt von Henna ist seine pflegende Wirkung: Die Farbe legt sich sanft um die äußere Schicht Ihrer Haare, die sogenannte Cuticula. So schützt Henna Ihre Haare vor UV-Strahlen, lästigem Haarbruch und Spliss.

Achten Sie aber darauf, dass Ihr Hennaprodukt keine synthetischen Zusatzstoffebeinhaltet. Es gibt einige Produkte, die mit der natürlichen Wirkung von Henna werben, gleichzeitig jedoch unerwünschte Stoffe beimischen, um eine größere Palette an Farbtönen anbieten zu können. Wenn Sie Ihre Haare wirklich schonen wollen, dann greifen Sie zum reinen Hennapulver.

 Das sollten Sie dennoch beachten

Bevor Sie mit dem Färben loslegen, testen Sie das Henna am besten an einer versteckten Haarsträhne im unteren Haar. So können Sie erkennen, wie sich Henna auf Ihren Haaren entfaltet und die nötige Einwirkzeit besser abschätzen.

Beachten Sie, dass Hennapaste das Haar dauerhaft färbt, es lässt sich somit nicht auswaschen. Zwar verblasst die Farbe mit der Zeit, aber Henna bleibt auf den Haaren, bis es heraus gewachsen ist. Von einem Überfärben mit chemischen Haarfärbemitteln raten Friseure ab, da es zu unerwarteten und vor allem unerwünschten Farbergebnissen kommen kann.

Zudem erfahren Sie durch den Test, ob sie die Farbe überhaupt vertragen. Wie bei allen anderen Haarfärbemitteln kann es auch beim Pflanzenprodukt Henna zu allergischen Reaktionen, wie Ekzeme, Rötungen, Juckreiz oder Atembeschwerden kommen.

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