Vater & Bruder starben an Krebs Familien-Tragödie: Bei Neele (7) ist der Krebs zurück

21.10.2020 10:21

Das Schicksal der Familie Ewald ist so grausam, dass es sich kaum schildern lässt. Die todbringende Krankheit Krebs ist allgegenwärtig.

Zur Familie Ewald aus Hamberge in Schleswig-Holstein gehörten Vater, Mutter und drei Kinder. Aber seit Jahren schwebt die Bedrohung durch den Krebs unheilvoll über dem Alltag der einst fünfköpfigen Familie. Sohn Jonas († 10) und Vater Sebastian († 37) starben an den Folgen. Untersuchungen ergaben, dass Sebastian einen seltenen vererbbaren Gendefekt trug, der das Risiko, an Krebs zu erkranken, an die Familie weitergibt und extrem erhöht.

Seit 2017 erkrankt, ist Vater Sebastian Anfang 2020 an Lungenkrebs gestorben. Sohn Jonas war bereits im Dezember 2019 einem Hirntumor erlegen. Mutter Stefanie (36) und die Töchter Neele (7) und Lenja (2) blieben zurück. Auch Neele kämpfte schon früh gegen den Krebs, Mutter Stefanie hat bereits eine Brustkrebserkrankung überstehen müssen. Nun ist die Krankheit bei Neele zurück. Die Tageszeitung "Bild" hat die Familie über ein Jahr auf ihrem Leidensweg begleitet und nun auf ihrer Website über die tragischen Entwicklungen berichtet.

Neele (7) hatte den Krebs schon einmal besiegt

Im Jahr 2014, als Töchterchen Neele gerade einmal zwei Jahre alt war, wurde bei ihr ein bösartiger Tumor im Oberschenkel diagnostiziert. Damals – man wusste noch nichts von der erblichen Veranlagung in der Familie – hatte sie die Krankheit besiegt und galt als krebsfrei. Dennoch, gerade vor dem Hintergrund der Krebs-Erkrankungen von Bruder und Vater: Die Sorge war immer da. In einem "Bild"-Interview im Juli 2020 hatte Stefanie noch gesagt: "Ich habe nach wie vor große Angst, dass Neele auch noch mal erkrankt, dass sie wieder durch die Hölle muss. Bevor sie noch mal erkrankt, würde ich lieber selber sterben. Bitte nicht noch mal Neele."

Mutter Stefanie kämpfte gegen den Brustkrebs

Noch während der letzten Lebenstage ihres Mannes hatte Stefanie selbst die Diagnose Brustkrebs bekommen. Ihre eigene Mutter war daran gestorben, aber nach einer aggressiven Chemotherapie und einer Mastektomie gilt Stefanie seit September als geheilt und frei von Metastasen. Natürlich will sie ihre ganze Kraft mobilisieren, um für ihre Töchter da zu sein. Hoffentlich wird diese Kraft auch für Neeles aktuellen Befund reichen. Stefanies Leid muss unvorstellbar sein.

Der Krebs ist zurück: Neele hat einen unheilbarem Hirntumor

Jetzt ist bei Neele der Krebs zurück. Ihre Prognosen stehen nicht gut. Wie Professor Winkler, geschäftsführender Oberarzt der Neurologie und Poliklinik am Universitätsklinikum Heidelberg, zitiert wird, leidet die Siebenjährige inzwischen unter "einem ganz besonders aggressiven Tumor, der oft explosionsartig wächst und für den es keine Heilung gibt". Schon jetzt ist Neele linksseitig gelähmt und hat große Probleme beim Sprechen und Schlucken.

Der Arzt erläutert die Gefährlichkeit des Tumors näher: "Er liegt im Hirnstamm, der Hauptschaltzentrale, wo viele neurologisch wichtigen Dinge auf engstem Raum sitzen. Das macht eine Operation fast immer unmöglich. Auch Chemotherapien wirken nicht sicher. Die einzige gesicherte Behandlungsmethode ist eine Strahlentherapie. Darüber hinaus gibt es experimentelle, noch nicht zugelassene Therapien. Die meisten PatientInnen versterben leider meist innerhalb eines Jahres."

Die kleine Schwester Lenja ist mehrmals untersucht worden – und wunderbarerweise ist sie rundum gesund und hat die väterliche Disposition nicht geerbt. Vielleicht kann sie es schaffen, den unvorstellbaren Schmerz ihrer Mutter zu lindern und einen kleinen Funken Lebensmut zu erhalten.

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