Unglaubliche Leistung Autistischer Junge baut Titanic mit 56.000 Legosteinen nach

29.07.2020 12:52

Mit gerade einmal zehn Jahren baute ein Autist die Titanic nach – aus Legosteinen. Daraufhin änderte sich sein ganzes Leben.

Brynjar Karl Bigisson (17) hat vor sieben Jahren etwas Unglaubliches getan: Als er zehn Jahre alt war, hörte er das erste Mal die Geschichte der Titanic. Damals beschloss der bekennende Seefahrts-Fan, dem allseits bekannten Schiff ein Denkmal zu setzen – indem er es nachbaute. "Es gab da dieses eine Schiff, von dem ich wirklich besessen war, und das war die Titanic. Ich hatte alles gelernt, was es über das Schiff zu wissen gab, und dann hatte ich eines Tages die Idee, es zu bauen", erklärt Bigisson. Als Baumaterial wählte er Legosteine, genauer gesagt 56.000 Legosteine. So viele brauchte der Junge, bis er das Schiff fertiggestellt hatte.

700 Stunden und 56.000 Legosteine für die Titanic

Über 700 Stunden schuftete und bastelte der Isländer an seinem Modell. Was für den ein oder anderen vielleicht langweilig klingen mag, machte Bigisson großen Spaß. "Aufgrund meiner schlechten sozialen und kommunikativen Fähigkeiten war ich immer auf mich selbst gestellt und spielte allein, sodass Lego-Steine zu meinen besten Freunden wurden", sagt er. "Während ich mit Lego baute, nutzte und entwickelte ich meine Fantasie und Kreativität. Ich erinnere mich nicht, dass ich mich einsam fühlte, ich war zu sehr damit beschäftigt, etwas zu bauen."

Mit dem Nachbau der Titanic konnte der Junge zwei seiner Leidenschaften miteinander verbinden: Legosteine und Schiffe. Kein Wunder also, dass er es schaffte, den größten Lego-Titanic-Nachbau zu erschaffen. Sieben Meter misst das Lego-Schiff. Bei seinem Bau hatte der damals Zehnjährige natürlich ein wenig Hilfe. Sein Opa half ihm mit den Maßeinheiten und seine Mutter organisierte eine Spendenaktion, um die Legosteine zu finanzieren. "Außerdem wurde mir in einem Lagerhaus Platz angeboten, um das Modell zu bauen", erklärt Bigisson. "Ich kam jeden Tag nach der Schule und werkelte elf Monate lang drei bis vier Stunden, bis ich schließlich mein Lego-Titanic-Modell fertig hatte."

Positive Konsequenzen

Heute, sieben Jahre später, ist Bigisson immer noch ein großer Fan von Schiffen. Er möchte sogar Kapitän werden. Seine sozialen Kompetenzen haben sich in den vergangenen Jahren erheblich verbessert, der 17-Jährige hat mittlerweile viele Freunde. "Ich weiß, dass meine Familie sich Sorgen gemacht hat, und das ist völlig normal, denn sie hatten nur das 'Rain-Man'-Klischee, mit dem sie ihre Erfahrungen vergleichen konnten", sagt Bigisson. "Heute wissen wir viel mehr über Autismus. Wir wissen, dass, wenn es ihnen erlaubt ist, ihre Fähigkeiten durch ihr Interesse zu entwickeln, sie stärker werden können. Ich hatte diese Gelegenheit, und heute gibt es nichts, was ich nicht tun könnte, wenn ich mich darauf konzentriere. Es ist wichtig für mich, diese Botschaft zu vermitteln."

 

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