Tierheim kündigt an: „Vollzeitberufstätige bekommen von uns keine Hunde mehr“

15.04.2021 10:17

Viele Menschen fühlen sich in der Corona-Zeit einsam und wünschen sich einen vierbeinigen Begleiter. Doch Tierheime fürchten, dass es sich die neuen Hunde- und Katzenhalter nach der Krise wieder anders überlegen. Ein Koblenzer Tierheim hat jetzt sogar eine Warnung per Video herausgegeben.

„Wir haben sehr viele Anfragen nach Hunden und Katzen, weil die Menschen der Meinung sind, mehr Zeit zu haben“, erklärt Kerstin Räditz vom Tierheim in Erfurt gegenüber der Deutschen Presseagentur. Nach der Corona-Krise, wenn die Besitzer beispielsweise zurück in den Büroalltag kehren, wieder reisen können und wieder mehr Zeit für andere Dinge haben, fürchten viele Tierheime eine regelrechte Abgabe-Flut der adoptierten Tiere. „Wir rechnen mit erhöhten Tierabgabezahlen nach der Corona-Krise“, sagt Sophia Bigalk vom Tierheim in Jena, wie der „MDR“ berichtet.

„Keine Hunde an Vollberufstätige"

Eine Situation, die auch das Tierheim Koblenz betrifft: „Wir Tierheime stehen im Moment mit dem Rücken zur Wand mit all den Abgaben, die uns täglich erreichen“, heißt es in einem Video, das die Organisation am Donnerstag auf Facebook veröffentlichte.

In dem Beitrag, der mittlerweile über 100.000 Mal aufgerufen wurde, geht das Tierheim auf das Problem ein, weshalb viele Hunde bereits nach kurzer Zeit wieder abgegeben werden: Zeitmangel. „Wir vermitteln keinen Hund an Vollberufstätige“, heißt es dort. „Von uns bekommt niemand ein Tier, der acht bis neun Stunden am Tag außer Haus ist“.

„Wahre Worte“: Reaktionen sind überwiegend positiv

Die über 1000 Kommentare auf das Video sind überwiegend positiv und loben die Haltung des Tierheims. So schreibt ein User: „Vielen Dank für die klaren und richtigen Worte!“ Ein anderer stimmt ebenfalls zu und kommentiert: „Genau aus diesem Grund hatte ich 20 Jahre keinen Hund. Man kann dem Tier so nicht gerecht werden.“

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