Sorge um drei Wochen altes Gorilla-Baby: Tierpfleger fürchten Ansteckung mit Coronavirus

09.04.2020 19:10

Im Zoo Rostock sorgen sich die Tierpfleger um ihr drei Wochen altes Gorilla-Baby. Zoologen halten es für wahrscheinlich, dass auch Menschenaffen für das neuartige Coronavirus anfällig sind. 

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Der Rostocker Zoo sorgt sich um ihr drei Wochen altes Gorilla-Baby. Zoologen halten es für wahrscheinlich, dass Menschenaffen für das neuartige Coronavirus anfällig sind. Gesicherte

Erkenntnisse liegen noch nicht vor, aber bereits in der Vergangenheit wurden Menschenaffen immer wieder von menschlichen Atemwegs-Viren befallen Bei Rhesusaffen wurde die Bildung von Immunkörper auf Sars-Viren nachgewiesen. Mutter Yene kümmert sich rührend um ihr Säugling, das noch keinen Namen hat. Tierpfleger Tobias beschreibt, welche Vorsichtsmaßnahmen der Zoo schon jetzt ergriffen hat.

"Wir haben jetzt unser Team auf ein gewisses Kernteam beschränkt. Das heißt, dass alle, die nichts mit den Menschenaffen zu tun haben müssen, jetzt erst einmal andere Arbeiten erledigen müssen. Und wir haben jetzt gerade bei der Arbeit mit den Tieren, beim Füttern und beim Vorbereiten des Futters immer einen Mundschutz zu tragen, gegebenenfalls auch Handschuhe. Und wahrscheinlich desinfizieren wir jetzt unsere Hände noch ein-, zweimal mehr, als es sowieso schon der Fall war bei der Arbeit mit den Tieren." Die Maßnahmen sind natürlich auch zum Schutz der gesamten Gorilla-Gruppe, die im Rostocker Zoo im sogenannten Darwineum lebt.

Hier können die Tiere normalerweise mit den Besuchern interagieren - wenn denn welche da sind. Dass die wegen der Pandemie derzeit fehlen, macht den Tieren zu schaffen, sagt Zoodirektor Udo Nagel. "Diese Kommunikation vermissen die Tiere. Da breitet sich schnell ein bisschen Langeweile aus. Das heißt, die Pfleger müssen verstärkt sich auch mit den Tieren beschäftigen." Doch Langeweile hin oder her, die Gesundheit des Kleinen ist das wichtigste, immerhin geht es um den Nachwuchs einer vom Aussterben bedrohten Art.

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