Schlechte Augen durch Smartphone & Co

18.10.2021 12:26

Vom Fernsehen bekommen wir viereckige Augen. Das ist natürlich Quatsch und soll Kinder lediglich davon abhalten, von früh bis spät in den Flimmerkasten zu sehen. Dennoch haben neuste Untersuchungen gezeigt, dass neue Medien wie Smartphone und Tablet tatsächlich Auswirkungen auf unser Sehvermögen haben. Wir klären auf.

Es ist freilich ein Mythos, dass Fernsehen viereckige Augen macht. Genauso wie die Aussage, dass regelmäßiges Karottenessen eine Brille ersetzt. Doch Kurzsichtigkeit durch ständiges Benutzen von Handy, Computer, Tablet und Co. ist eine Tatsache. Die Ironie daran: Eigentlich passen sich die Augen den aktuellen Bedingungen an.

Ständiges Nahsehen am Smartphone

Die Medizin ging bisher davon aus, dass Kurzsichtigkeit eine rein genetische Ursache hat. Doch da sich Kurzsichtigkeit zu einem Massenphänomen entwickelt hat, ist inzwischen erwiesen, dass die Sehschwäche auch durch den Lebensstil beeinflusst werden kann.

Die Augen passen sich an die ständige Naharbeit am Bildschirm, Laptop, Handy oder Tablet an: Sie drehen sich nach innen ein und die Brechkraft des Lichts wird durch die Linse verstärkt. So können wir Texte an nahen Bildschirmen scharf sehen. Objekte in der Ferne werden stattdessen als unscharf wahrgenommen. Die Folge: Eine Kurzsichtigkeit – genannt Myopie – entsteht.

Besonders Jugendliche sind betroffen

Die meisten Kinder werden mit einer leichten Weitsichtigkeit geboren. Doch genauso wie der restliche Körper, wachsen auch die Augenmuskeln bis zum 18. Lebensjahr. Deshalb ist es üblich, dass sich eine Weitsichtigkeit bei einem Kind im Laufe des Lebens verwächst.

Eine Myopie entsteht hingegen genau in der Lebensphase, in welcher das Handy als essentiell betrachtet wird. Dabei sollte nicht nur den modernen Medien die Schuld an der schlechten Sehkraft der Kinder gegeben werden: Auch lesen und lernen für die Schule sind Naharbeiten, die sich auf die Augen auswirken.

Wie kann eine Sehschwäche durch Smartphone und Co. verhindert werden?

Gegen eine Myopie hilft die Natur: Wenn Kinder regelmäßig draußen spielen, blicken sie automatisch in die Ferne und trainieren so ihre Augenmuskeln. Auch Erwachsene sollten sich regelmäßig in die Natur begeben und außerdem während der Arbeit im Büro immer wieder „den Blick in die Ferne schweifen lassen“. So können sich die Augen von der strapaziösen Bildschirmarbeit erholen.

Darüber hinaus können Sie darauf achten, beispielsweise den Fernseher mindestens fünf Meter von der Couch entfernt aufzustellen. So bringen Sie genug Abstand zwischen sich und den TV, um auch hier das weitsichtige Sehen zu fördern.

Kurzsichtigkeit kann auch genetisch bedingt sein

Es sei dennoch in diesem Artikel darauf hingewiesen, dass eine Kurzsichtigkeit – genauso wie eine Weitsichtigkeit – genetische Ursachen haben kann. Beugt sich Ihr Kind also besonders tief über die Hausaufgaben, will es damit vielleicht nicht nur der Bürde Ausdruck verleihen, welche ihm durch das Lernen auferlegt wurde, sondern leidet (zudem) an einer angeborenen Sehschwäche.

Quelle