PMS und Stress

15.10.2021 10:29

Sie können die entspannteste Person der Welt sein oder eine Frau, die trotz eines anstrengenden Jobs normalerweise gut mit Stress zurechtkommt. Aber wenn PMS (prämenstruelles Syndrom) Sie stressanfälliger macht, wird jede Herausforderung in der Woche vor den „Tagen“ zu einer Mammutaufgabe – und plötzlich scheinen Sie Ihren Alltag nicht so gut im Griff zu haben wie sonst.

Durch das Gefühl, gestresst zu sein, werden Sie nervöser und leichter reizbar. Es handelt sich dabei um eines der psychologischen Symptome vom PMS und kann Ihre persönlichen Beziehungen auf die Probe stellen, Sie bei der Arbeit unter Druck setzen und die alltäglichsten Probleme mit einem Mal riesengroß erscheinen lassen.

Warum verursacht PMS Stress?

Die Verbindung zwischen Stress und PMS wurde im Laufe der Jahre intensiv erforscht. Inzwischen wurden mehrere Einflussfaktoren ermittelt.

Frauen, die an PMS leiden, weisen einen erhöhten Spiegel an Stresshormonen im Blut auf. Dadurch fühlen sie sich weniger belastbar. Dem psychischen Stress können Angstsymptome folgen. Ursache hierfür ist, dass die weiblichen Hormone in einer unspezifischen Weise „aus dem Gleichgewicht“ geraten, was sich auf verschiedene Bereiche des Körpers auswirkt.

Natürlich können nicht immer nur die Hormone verantwortlich gemacht werden, denn äußere Faktoren wie beruflicher Druck, Krankheit oder finanzielle Probleme können ebenfalls eine Rolle spielen. Wenn Sie herausfinden, was genau Sie stresst, können Sie das zugrunde liegende Problem besser angehen und so die Symptome wirkungsvoll lindern.

Welche Maßnahmen kann ich ergreifen, um meine PMS-Symptome zu lindern?

Veränderungen des Lebensstils können schon helfen. Dazu zählen:

Ernährung

Was Sie essen, beeinflusst Ihre Gefühle und kann sich auf die Wahrnehmung von Stress und Angst auswirken. Schränken Sie Ihren Alkohol- und Kaffeegenuss ein und greifen Sie stattdessen auf einen Kaffee-Ersatz oder auf entspannende Kräutertees mit Kamille oder Pfefferminze zurück.

Achten Sie darauf, dass Ihre Ernährung so natürlich wie möglich ist und ausreichend frische Zutaten enthält, die Sie mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgen. Insbesondere die Vitamine der B-Gruppe fördern die Gesundheit von Körper und Gehirn und halten die Stresshormone in Schach.

Sport

Bewegung ist nicht nur eine hervorragende Möglichkeit, um Dampf abzulassen, sondern sorgt auch für die Ausschüttung des „Glückshormons“ Serotonin. Dadurch hebt sich Ihre Stimmung und Sie fühlen sich für die vor Ihnen liegenden Herausforderungen gewappnet.

Entspannung

Das ist natürlich einfacher gesagt als getan. Heutzutage stehen Ihnen zahlreiche Entspannungstechniken zur Verfügung – von Tiefenatmungsübungen bis hin zu Yoga und Pilates. Bei dieser Auswahl finden Sie bestimmt etwas, das zu Ihnen passt. Achten Sie dann darauf, diese Technik in Ihre tägliche oder wöchentliche Routine zu integrieren.

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Sprechen Sie mit Ihren Freunden

Schon allein die Tatsache, dass Sie sich ein Problem von der Seele reden, kann sich enorm auf Ihren Gemütszustand auswirken. Die Menschen in Ihrer Umgebung sind verständnisvoller und toleranter, wenn sie verstehen, was Sie gerade durchmachen.

Wie können pflanzliche Arzneimittel helfen?

Viele Heilpflanzen können bekanntermaßen dazu beitragen, Stress besser zu bewältigen. Aufgrund ihrer im Vergleich zu herkömmlichen Arzneimitteln relativ geringen Nebenwirkungen erfreuen sie sich inzwischen großer Beliebtheit bei der Behandlung der Symptome.

Wenn der Stress leichte Angstsymptome verursacht, beginnen Sie mit Avena sativa (auch als echter Hafer bekannt). Stängel und Blätter des echten Hafers werden medizinisch genutzt. Die Haferpflanze wirkt als Nerventonikum. Der Hafer, den wir im Zusammenhang mit Nahrungsmitteln kennen, bezeichnet die Körner (oder Früchte) der Pflanze.

Baldrianwurzelextrakte kommen zum Einsatz, wenn die Stress- und Angstsymptome problematischer sind. Baldrian kann sowohl in stresslindernden als auch in schlaffördernden Arzneimitteln enthalten sein. Er wird häufig mit anderen Heilpflanzen, wie etwa Hopfen, kombiniert.

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Die oben genannten Arzneimittel eignen sich für die gezielte Behandlung von Stresssymptomen. Wenn Sie auch von anderen PMS-Symptomen geplagt werden, kommt für Sie vielleicht eher ein allgemeines Mittel gegen PMS infrage. Die meisten Pflanzenheilkundler werden hier zunächst auf Mönchspfefferextrakt (Agnus castus) zurückgreifen. Mönchspfeffer wirkt auf die Hormone, die für die Entstehung der PMS-Symptome verantwortlich sind, und bekämpft so das Problem an der Wurzel.

Wie sieht es mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln aus?

Wenn pflanzliche Arzneimittel Ihnen nicht weiterhelfen oder wenn Sie sich wegen Ihrer Beschwerden Sorgen machen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Herkömmliche Medikamente gelten in der Regel als letzter Ausweg. Grund hierfür ist, dass die meisten verschreibungspflichtigen Arzneimittel, die zur Behandlung von PMS eingesetzt werden, mit Nebenwirkungen einhergehen. Allerdings kann es sein, dass Ihr Arzt den Einsatz von Beruhigungsmitteln oder Antidepressiva zur Behandlung konkreter Symptome in Erwägung zieht, falls Sie massiv unter den Beschwerden leiden. Alternativ empfiehlt er Ihnen möglicherweise die Einnahme oraler empfängnisverhütender Mittel („Antibabypille“), um Ihren Zyklus zu regulieren.

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