Mairübchen: Genuss von Blatt bis Wurzel

18.02.2018 12:55

Der Name „Mai-Rübe“ ist Programm. Denn die kleinen weißen Rübchen haben eine superkurze Saison: Sie sind nur im Mai und Juni zu haben. Warum Sie unbedingt zugreifen sollten, erfahren Sie hier.

 

Die Mairübchen werden auch Navetten genannt. Abgeleitet ist dieser Name vom französischen Wort „navet“ für Rübe. Die etwa fünf Zentimeter dicken weißen Knollen tragen einen üppigen Blattansatz. Das dichte Blattwerk kann ebenfalls als Gemüse verarbeitet werden. Mairübchen sind also ein 2-in-1-Gemüse. Noch dazu haben sie es in sich.

Was macht Mairüben so besonders?

Die kurze Saison macht Mairübchen nicht nur zu einer besonderen Kostbarkeit, sie hat auch einen anderen Vorteil. Mairübchen sind fast ausschließlich direkt beim Bauern oder auf dem Wochenmarkt zu bekommen. Den Weg in den Supermarkt haben sie noch nicht wirklich geschafft. Die Vermarktung scheint im „großen Stil“ nicht lohnenswert zu sein. Vielleicht, weil die Knollen zu klein sind und die Blätter schnell welken?

Was nachteilig klingt, ist ein riesiger Vorteil für uns Verbraucher. Denn:

  • Die Mairübchen sind immer feldfrisch.
  • Sie enthalten deshalb mehr Nährstoffe als Lagerware.
  • Die Rübchen kommen fast immer aus regionalem Anbau.

Wie gesund sind Mairüben?

Die kleinen Knollen enthalten besonders viel nervenstärkende B-Vitamine und zellerneuernde Folsäure. Sie sind reich an Eisen, das wichtig für die Blutbildung ist. Auch abwehrstärkendes Zink und Kalzium steckt in den weißen Kugeln.

Die Blätter bekommen mehr Sonnenlicht ab als die Wurzeln. Dadurch bildet sich in den Blättern besonders viel Vitamin C und Beta-Karotin. Beides sind wichtige Vitalstoffe für das Immunsystem.

Wie schmecken Mairübchen?

Die Mairübe ist eng mit der Herbstrübe oder den Teltower Rübchen verwandt. Der Geschmack ist ähnlich, aber etwas feiner und zarter. In der Schale sind besonders viele Senföle enthalten, die eine leichte Schärfe mitbringen.

Der Geschmack der Mairübchen verändert sich je nach Zubereitungsart. Roh erinnern die Knollen mit ihrer dezenten Schärfe an Radieschen – perfekt für Salate. Gedünstet schmecken sie milder, denn die Schärfe verfliegt. Dafür kommt der süßliche Geschmack stärker zur Geltung. Das Blattgrün kann wie Spinat oder Stielmus mit Zwiebeln und Knoblauch angedünstet werden. Aber auch roh ist es ein Genuss: als Pesto oder gehackt als Ersatz für Kräuter.

Woher stammen Mairübchen?

Ursprünglich kommt die Mairübe aus Indien. In Europa war sie wegen ihres Stärkegehalts lange sogar ein Grundnahrungsmittel, bis sie von der Kartoffel abgelöst wurde.

Heute spielen Mairüben keine große Rolle mehr bei der Grundversorgung. Dafür sind sie zum besonderen Genuss geworden, der zeitlich sehr begrenzt ist. Also greifen Sie zu, denn die Saison ist schneller vorbei, als uns lieb ist!

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