Leberentzündung: So kann Hepatitis behandelt und vorgebeugt werden

22.05.2020 18:41

Hepatitis ist behandelbar. Wir stellen die Behandlungsmöglichkeiten vor und sagen Ihnen, wie Sie vorbeugen können.

Inhaltsverzeichnis

  • Diagnose: Leberentzündung erkennen
  • Behandlung von Hepatitis
  • Vorbeugung und Tipps

Diagnose: Leberentzündung erkennen

Viele verschiedene Symptome können auf eine Leberentzündung hindeuten, weshalb sich bei dem ersten Verdacht der Besuch beim Hausarzt auf jeden Fall lohnt. Über ein Blutbild erhalten Sie schnell Aufschluss und können bei Bedarf entsprechende Maßnahmen ergreifen.
Der Hausarzt wird zu Beginn der Untersuchung Veränderungen und mögliche Symptome, die sich bei den Patienten in Beschwerden äußern, erfragen. Diese sogenannte Anamnese ermöglicht es ihm, den Zustand des Patienten besser einzuschätzen und weitere Untersuchungen einzuleiten. Auf die Untersuchungen, die zur Erkennung einer Leberentzündung notwendig sind, wird im Folgenden kurz eingegangen.

Blutuntersuchung

Über eine Blutuntersuchung lassen sich die Werte bestimmter Leberenzyme bestimmen, die bei einer Funktionsstörung der Leber meist erhöht sind. Im Blutbild wird diese Erhöhung meist an den Werten GOT (AST) und GPT (ALT) sichtbar. Der Bilirubinwert (gelber Gallenfarbstoff) kann ebenfalls erhöht sein.
Außerdem kann getestet werden, ob sich im Blut bestimmte Antikörper gegen ein Hepatitis-Virus nachweisen lassen. Sind diese vorhanden, ist die Diagnose auf eine Leberentzündung gesichert. Eine Einschätzung darüber, wie weit die Entzündung bereits fortgeschritten ist, ist ebenfalls möglich.

Körperliche Untersuchung

Sind eindeutige Symptome und Schmerzen vorhanden, die auf eine Hepatitis-Erkrankung hindeuten, wird auch eine körperliche Untersuchung stattfinden. Hierbei wird der Arzt vor allem den Oberbauch gezielt untersuchen, um einen Druckschmerz oder eine vergrößerte Leber und/ oder Milz festzustellen. Außerdem wird der Arzt bei dieser Untersuchung auf erste Anzeichen einer Gelbsucht achten.

Ultraschall (Sonographie)

Bestätigt sich der Verdacht, folgt eine Ultraschalluntersuchung der Leber. Hierbei können Größe und Struktur der Leber genau erfasst und eingestuft werden.
Jegliche Veränderungen der Leber, die über eine einfache Entzündung hinausgehen, können genau analysiert werden. Ob die Leber durch eine chronische Entzündung zu schrumpfen beginnt (Leberzirrhose) oder sich Tumore gebildet haben (Leberkrebs), ist durch die Sonographie ersichtlich.

Gewebeprobe der Leber (Biopsie)

Eine anschließende Gewebeprobenentnahme gibt dem Arzt weitere Informationen über die Art und den Fortschritt der Leberentzündung. Die Probe wird im Labor untersucht und es ist anschließend möglich, genaue Aussagen über die schwere der Entzündung und das Ausmaß einer Lebervernarbung zu machen.

Behandlung von Hepatitis

Je nach Ausmaß und Ursache der Leberentzündung, kommt eine andere Therapieform in Frage. Befindet sich der Betroffene in einer akuten Hepatitis, heilt diese meist von selbst aus, wenn sich der Patient entsprechend schont. Hier werden häufig nur die Begleitsymptome, wie Erbrechen oder Gliederschmerzen, behandelt und es wird eine vorrübergehende Bettruhe verordnet. Eine akute Hepatitis A und E wird nahezu nie chronisch und heilt in den meisten Fällen vollständig aus.
Wichtig ist es, dass die Betroffenen auf Alkohol und Schmerzmittel wie Paracetamol verzichten, denn der Abbau belastet die Leber. Außerdem sollte auf kohlenhydratreiche aber fettarme Ernährung geachtet werden, um die Leber nicht weiter zu belasten. Eine Unterstützung mit speziellen Leberkräutern kann sich positiv auf die Genesung der Leber auswirken.

Eine akute Hepatitis B und C kann einen chronischen Verlauf nehmen. Dies ist bei Hepatitis C bei 50 – 85 Prozent der Fall. Natürlich zielt die Behandlung immer darauf ab, eine akute Leberentzündung zu heilen, bevor sie chronisch wird. Hierbei kommen die oben genannten Maßnahmen zur Anwendung.
Ist ein chronischer Verlauf dennoch eingetreten, muss auf eine medikamentöse Therapie zurückgegriffen werden. Mittlerweile stehen, auch für an Hepatitis-C-Erkrankte, Medikamente zur Verfügung, die in den meisten Fällen eine vollständige Heilung erreichen können. Sogar Gewebeveränderungen der Leber bis hin zu einer beginnenden Leberzirrhose können heutzutage gut behandelt und teilweise sogar geheilt werden.
Alle anderen Arten von Hepatitis können meist dadurch geheilt werden, dass die Ursache, die die Entzündung der Leber ausgelöst hat, abgestellt wird. Der Verzicht auf Alkohol oder die Reduktion des Gewichtes durch eine fettarme Ernährung bei einer Fetthepatitis, sorgen dafür, dass sich die Leber von selbst regenerieren kann.

Hinweis: Auch, wenn die Leber eine gute Regenerationsfähigkeit hat, ist eine Leberentzündung nicht zu unterschätzen. Sie kann von selbst ausheilen, muss jedoch auch in vielen Fällen medikamentös behandelt werden. Da die Leber still leidet und nicht immer eindeutige Symptome auf eine akute Leberentzündung hinweisen, kann es schnell zu einem chronischen Verlauf kommen. Außerdem ist die Leber, ein für unseren Körper lebensnotwendiges Organ, welches bei einem Leberversagen nur durch eine Transplantation ersetzt werden kann. Anderenfalls stirbt der Patient.

Vorbeugung und Tipps

Gegen Hepatitis A und B gibt es eine Schutzimpfung, die in vielen Fällen von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird. Da Hepatitis A und E hauptsächlich über kontaminiertes Trinkwasser oder Nahrungsmittel übertragen wird, sollten Sie sehr auf Hygiene achten. Kochen Sie Leitungswasser vor dem Trinken ab, verzichten Sie auf Rohkost, Eiswürfel und Meeresfrüchte und achten Sie darauf, dass das Fleisch immer gut durchgegart ist. Wie bei allen Infektionskrankheiten, ist hier die Handhygiene von großer Bedeutung.
Hepatitis B und C werden vorwiegend über den Kontakt mit Blut oder Körperflüssigkeiten, wie Sperma oder Speichel, übertragen. Vermeiden Sie hier unbedingt den direkten Kontakt durch das Tragen von Einmalhandschuhen und das Verwenden von Kondomen. Auch persönliche Hygieneartikel wie Nagelscheren, Zahnbürsten oder Rasierer bergen ein hohes Risiko und sollten daher nicht geteilt werden.

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