IN MINNESOTA Polizist schießt bei Verkehrskontrolle auf Afroamerikaner - tot!

12.04.2021 10:53

Hunderte Demonstranten stehen schwer bewaffneten Sicherheitskräften gegenüber ++ Georg Floyd starb vor knapp einem Jahr nur 20 Kilometer entfernt ++


Szenen aus Minnesota: Während einige Menschen in Brooklyn Center trauern, marschierte die Polizei auf

Bei einer Verkehrskontrolle in Brooklyn Center (30 000 Einwohner, Minnesota) hat am Sonntagnachmittag (Ortszeit) ein Polizist auf den Afroamerikaner Daunte Wright (20) geschossen, er starb. Kurz darauf marschierten stark bewaffnete Spezialeinheiten und Protestierende auf.

Die Polizei bestätigte den Vorfall. Demnach wurde Wright gegen 14 Uhr in seinem Wagen für eine Verkehrskontrolle gestoppt. Während der Kontrolle, bemerkten die Polizisten, dass gegen Wright ein Haftbefehl vorlag. Sie sollen versucht haben, ihn festzunehmen.

Doch der Fahrer entzog sich der Festnahme, sprang in sein Auto und fuhr los.

▶︎ Ein Polizist zog seine Waffe, zielte auf das Auto und drückte ab. Die Kugel traf den 20-Jährigen. Sein Auto fuhr noch einige Blöcke weiter. Dann stieß es mit einem anderen Wagen zusammen. Laut Augenzeugenberichten versuchten die Polizisten dann, Daunte Wright wiederzubeleben – vergeblich.

Unklar ist noch, ob der Fahrer durch den Schuss oder den Crash mit dem anderen Wagen starb. Seine Beifahrerin überlebte den Unfall, zog sich keine lebensbedrohlichen Verletzungen zu. Auch ein Polizist soll verletzt worden sein.

Laut den Behörden haben die Polizisten während ihres Einsatzes Körperkameras getragen. Auch die Dashcam eines der Polizeifahrzeuge soll aktiviert gewesen sein.

Aubrey Wright (42) identifizierte den Verstorbenen als ihren Sohn. Er habe sich kürzlich 50 Dollar von ihr geliehen und befand sich auf dem Weg in die Waschanlage, berichtet die „Washington Post“.

Die „Washington Post“ meldete kurz darauf „hunderte Demonstranten“, die sich auf den Straßen von Brooklyn Center versammeln. Unter ihnen soll sich auch die Familie von Daunte Wright befinden. Schwer bewaffnete Polizisten bezogen ebenfalls Posten.

 

Ausgerüstet für den Kampf gegen die Demonstrierenden​

 

Nachdem die Demonstrierenden das Absperrband der Polizei durchtrennt hatten, kam es zur Konfrontation

Martialischer Auftritt: Dutzende Polizisten in Brooklyn Center

Gegen 19 Uhr stiegen erste Protestler laut dem Lokalsender „Fox 9“ über das Absperrband der Polizei und näherten sich den Sicherheitskräften.

Einige der Protestler bestiegen Polizeiautos, sprangen auf ihnen rum – nach einiger Zeit wurden die Menschenmenge wieder zurückgedrängt.

 

Einige Protestler sprangen auf Polizeiautos herum

Eine junge Frau konfrontiert einen Polizisten während der Proteste in Brooklyn Center

Der Bürgermeister der Stadt, Mike Elliott, nannte die Ereignisse auf Twitter „tragisch“. Und weiter: „Wir bitten die Protestierenden, sich weiterhin friedlich zu verhalten“. Zudem forderte er: Die Polizei solle keine Gewalt gegen die friedlichen Menschen einsetzen.

ABER: Mindestens ein Protestierender wurde bereits mit einem Gummigeschoss der Polizei am Kopf getroffen - er musste medizinisch behandelt werden.

 

Die Polizei traf diesen Mann mit einem Gummigeschoss am Kopf

Am Abend zogen dann erste Polizisten ab, die Protestierenden folgten jedoch. Den Namen des Opfers ausrufend, gingen sie zur Polizeistation der Stadt.

Gegen 21 Uhr (Ortszeit) traten Polizisten mit Schutzausrüstung vor das Gebäude und feuerten Tränengas in die Menge.

Parallelen zu George Floyd

Die Demonstranten fordern Gerechtigkeit und eine lückenlose Aufklärung des Vorfalls. Viele schwenken „Black Lives Matter“-Flaggen, die im Zuge des Mordes an George Floyd (†46) weltweite Bekanntheit erlangten.

Auch George Floyd starb in Minnesota. Zwischen den beiden Tatorten liegen nur rund 20 Kilometer. In Minneapolis läuft zudem gerade der Prozess gegen den Killer-Cop Derek Chauvin (45). Er kniete im Mai 2020 so lange auf dem Hals des gefesselten George Floyd, dass dieser starb.

Quelle