Heinrich Schafmeister Aus Liebe spende ich meiner Frau eine Niere

22.10.2020 10:19

Der beliebte Schauspieler Heinrich Schafmeister enthüllt exklusiv im BUNTE-Gespräch ein Krankheitsgeheimnis, das ihn mit seiner Ehefrau Jutta verbindet.

Einfach ist es nicht, beim Gespräch mit Heinrich Schafmeister (63) und seiner Frau Jutta Schafmeister (66) zu Wort zu kommen. Der beliebte Schauspieler und die Schauspiel-Agentin sind ein eingespieltes Team, reden unglaublich schnell und lachen viel. BUNTE fragt, ob es zwischen den Eheleuten ein Signal gebe, falls der andere mal einen Satz zu Ende sprechen will. Heinrich Schafmeister sagt: "Ja. Am Knie rütteln. Wenn Jutta nach Hause will oder ich mal nicht reagiere, wird wild geschüttelt." Seine Jutta stutzt: "Kommst du denn manchmal nicht dazu, etwas zu sagen?" Er zieht seine linke Augenbraue nach oben (das ist typisch für ihn) und schmunzelt: "Meist fange ich an zu reden, Jutta unterbricht mich und ich lasse sie dann zu Ende erzählen." Sie: "Unser gemeinsames Leben ist sehr harmonisch, obwohl wir ja auch zusammen arbeiten. Wir machen wirklich fast alles zusammen. Das haben wir gut hingekriegt, oder, Heinrich?" Er nickt. "Als wir ein Paar wurden, bin ich schon einen Tag später mit meiner Zahnbürste bei Jutta eingezogen." Sie: "Erst fand ich dich ja ziemlich arrogant, dann aber ganz süß." Ihre Liebe hält seit 37 Jahren. "37 Tage", sagt Heinrich Schafmeister. "Wir sind abergläubisch. Deshalb sprechen wir von einem gemeinsamen Jahr als Tag. Wir lieben uns seit 37 Tagen, sind seit 25 Tagen verheiratet – obwohl wir nie heiraten wollten."

BUNTE: Sie heirateten 1995 in New York. Ziemlich romantisch.

Jutta Schafmeister: Ich liebe Amerika, unsere langjährige Freundin lebt in New York. Heinrich hatte mir im Urlaub in Südtirol einen handgeschriebenen Brief aufs Kopfkissen gelegt, das war sein Heiratsantrag. Er hatte so liebenswert geschrieben, ich konnte gar nicht Nein sagen. Meine Antwort bekam er auch schriftlich.

Heinrich Schafmeister: Deine Karte war voller Rechtschreibfehler.

Jutta: Weil ich so nervös war. Im selben Jahr haben wir geheiratet. Unser Honeymoon-Trip ging zu den Niagarafällen.

Ihre erste Begegnung 1983 verlief nicht ganz so harmonisch.

Heinrich: Ich hatte Jutta mit einer anderen Frau verwechselt. Sie stand auf der Straße. Ich rief: "Hallo, wir kennen uns doch." Da dreht sich eine mir völlig fremde, aber sehr attraktive Frau um und sagt: "Nicht, dass ich wüsste." Ich schämte mich in Grund und Boden. Eine dümmere Anmache gibt es nicht. Sie ließ mich abblitzen.

Jutta: Über eine gemeinsame Freundin sahen wir uns öfter, immer in einer größeren Gruppe. Wir fanden uns nett, waren aber unglaublich scheu. Er hat mit allen Frauen geflirtet, nur nicht mit mir. Deshalb war ich überzeugt davon, ich gefalle ihm nicht.

Heinrich: Ich hatte zu viel Respekt. Am 30. Dezember, drei Monate nach unserer ersten Begegnung, nahm ich mir endlich ein Herz und verabredete mich mit Jutta. An Silvester war alles klar zwischen uns. Seitdem waren wir kaum einen Tag getrennt […]

Wie groß ist Ihre Angst, den anderen zu verlieren?

Jutta: In unserem Alter denkt man schon mal über den Tod nach. Wir hatten schöne gemeinsame Jahre und sind dankbar dafür. Aber ich bin nicht hundertprozentig gesund. Da muss man realistisch bleiben, was die Zukunft betrifft.

Sie sind nierenkrank, richtig?

Jutta: Ja. Ich habe mit 22 Jahren meine rechte Niere verloren. Aufgrund von Nierensteinen. Das ging los, als ich zwölf war. Seitdem nehme ich Medikamente. 2015 hatte ich eine Art Nierenversagen und musste in die Klinik.

Heinrich: Damals ließ ich mich testen, ob ich für eine Nierenlebendspende infrage komme. Ich möchte Jutta gern eine Niere geben. Zum Glück fielen alle bisherigen Tests positiv aus […]

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