Glücklicher Zufall Schwestern finden sich nach 53 Jahren wieder – dank Corona

12.08.2020 13:11

Auch die schlimmsten Umstände haben gute Seiten: Denn ohne die Corona-Pandemie wären sich die Schwestern Doris und Bev möglicherweise nie wieder begegnet.

Wäre diese Geschichte der Schwestern Doris Crippen (73) und Bev Boro (53) ein Film, würde man mit den Schultern zucken und alles für sehr konstruiert und weit hergeholt halten. Aber die wunderbare Begegnung nach mehr als 50 Jahren Trennung hat sich im US-Bundesstaat Nebraska tatsächlich so abgespielt, wie das Onlineportal "inspiremore.com" berichtet. Es ist eine kleine glückliche Episode in den Zeiten der weltweit grassierenden Lungenkrankheit.

Dramatischer Auftakt mit Covid und gebrochenem Arm

Alles begann damit, dass die Seniorin Doris Crippen sich jeden Tag schwächer fühlte. Sie hatte sich hingelegt – und stürzte bei dem Versuch, nach einem Glas Wasser zu greifen, aus dem Bett. Als ihr Sohn sie am nächsten Tag fand, brachte er sie sofort voller Sorge ins Krankenhaus. Die Diagnose war eindeutig: ein gebrochener Arm und ein positiver Covid-19-Test. Doris kam für einen Monat in das Krankenhaus der "Methodist Fremont Health" in Nebraska. Hier konnte sie sich gut von dem Virus erholen, und sie konnte endlich ihre kleine Schwester Bev wiederfinden.

Auf der Patientenliste entdeckt

Bev Boro, zwanzig Jahre jünger als Doris, arbeitet als Medikations-Helferin in dieser Einrichtung. Als sie Doris' Namen unter den neuen Patienten las, wurde sie hellhörig und versuchte sofort, der Sache auf den Grund zu gehen. Wegen Doris' Schwerhörigkeit schrieb sie den Namen ihres eigenen Vaters auf eine Tafel: "Wendall Huffman". Und wirklich, Doris bestätigte gerührt, dass er auch ihr Vater sei. "Ich wurde buchstäblich vom Stuhl gerissen und brach in Tränen aus. Es ist einfach nur ein Glücksgefühl. Seit ich sie als Baby gesehen hatte, sind 53 Jahre vergangen", erzählte sie gegenüber dem Lokalsender "3newsnow.com".

Als Baby kam Nesthäkchen Bev ins Heim

Die Schwestern Doris und Bev haben einen gemeinsamen Vater, aber unterschiedliche Mütter. Von Wendall Huffmans zehnköpfiger Kinderschar ist Doris die älteste Tochter und Bev die jüngste. Sie hatten sich zuletzt gesehen, als Bev nicht einmal ein halbes Jahr alt war. Als das Baby in das Pflegesystem aufgenommen wurde, verlor Doris die Schwester schließlich aus den Augen.

Beide suchten jahrelang erfolglos nacheinander und hatten schon fast akzeptiert, sich niemals wiederzusehen … Und dann kam Corona. "Wenn das nicht gewesen wäre, hätte ich sie nie gefunden", bekräftigt Doris. "Denn ohne das wäre ich nie mit einem gebrochenen Arm im Krankenhaus gelandet."

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