Für besondere Dienste an der Universität: Therapiehund erhält Ehrendoktor

20.05.2020 19:36

Weltweit werden derzeit Zeugnisvergaben und andere Universitätsfeierlichkeiten abgesagt. Doch Dr. Moose Davis und seine Kollegen durften sich dennoch über eine besondere Ehrung freuen. 

Wegen der Maßnahmen, die weltweit zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus getroffen werden, mussten bereits zahlreiche Großveranstaltungen abgesagt werden. Dazu zählen Konzerte, Messen und Theateraufführungen, aber auch Hochzeiten, Abtanzbälle und Highschool- und Universitätsabschlusszeremonien. Während ein Vater im US-Bundesstaat Tennessee das nicht auf sich sitzen lassen wollte und seiner Tochter kurzerhand eine Bühne für die feierliche Überreichung ihres Uni-Zeugnisses in den Vorgarten baute, gab es an der Virginia Polytechnic Institute and State University doch tatsächlich kürzlich eine kleine Zeugniszeremonie.

Geehrt wurden hier allerdings keine Studenten, sondern vier besonders flauschige Mitarbeiter des College für Veterinärmedizin: Moose, Derek, Wagner und Carson. Die vierbeinigen Absolventen sind Mitarbeiter der Universität im US-Bundesstaat Virginia – sie arbeiten als Therapiehunde und sollen in dieser Rolle Studenten betreuen, die beispielsweise unter großem Druck stehen oder mit anderen psychischen Problemen zu kämpfen haben. Dafür wurde ihnen nun ein Ehrentitel der Veterinärmedizin verliehen.

Moose hat schon 7500 Therapiestunden beigewohnt

Besonders Moose habe sich in den letzten Jahren besonders hervorgetan, sagte  sein Besitzer Trent Davis dem US-Nachrichtensender CNN: So soll er seit seinem Arbeitsantritt 2014 neben zahlreichen Eingewöhnungsevents und Football-Spielen insgesamt bereits etwa 7500 Therapiestunden beigewohnt haben. "Manche Menschen haben in der Vergangenheit keine besonders guten Erfahrungen mit anderen Menschen oder sogar Hunden gemacht. In beiden Fällen kann Moose als sehr beruhigende Kraft agieren, die ein Gefühl von Sicherheit ausstrahlt. […] Die Studenten sehen Moose als jemanden, der sie akzeptieren wird. Sie müssen sich keine Sorgen machen, dass er sie verurteilt", so Davis zu CNN.

Veterinärmediziner seien leider eine Gruppe, die häufig unter großem Druck stünde: "Es gibt hohe Suizidraten und der Beruf kann teilweise sehr bedrückend sein. [Moose] hat vielen Studenten und Mitarbeitern schon sehr geholfen und dafür viel Anerkennung bekommen." Und das, obwohl Moose gerade mit ganz eigenen Problemen zu kämpfen hat: Nicht lange nach seinem Geburtstag im Februar bekam Moose die Diagnose Prostatakrebs. Doch trotz andauernder Bestrahlungstherapie habe er sein fröhliches Naturell nicht verloren und empfange auch während der Corona-Krise weiterhin Studenten, die sich in einer psychologischen Notfallsituation befänden. Deshalb habe man ihm nun einen Ehrendoktor verliehen.

Bleiben ja eigentlich nur noch zwei Fragen: Wird sich Moose sein Zertifikat über das Körbchen hängen und wie viele Leckerlis gab es als Absolventengeschenk?

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