Fritz von Weizsäcker (†59) Urteil gefällt! 12 Jahre Haft für seinen Mörder

08.07.2020 20:46

Eine Tragödie erschütterte die Familie von Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker (†94). Sohn Fritz wurde Opfer eines tödlichen Messerangriffs! Nun wurde sein Mörder verurteilt.

Am 19. November spielten sich in der Berliner Schlosspark-Klinik schreckliche Szenen ab. Wie die ermittelnde Polizei via Twitter erklärte, kam es während eines öffentlichen Vortrags zu einem gewalttätigen Übergriff auf den Redner. "Trotz sofort eingeleiteter Reanimation erlag er den Verletzungen", hieß es in der offiziellen Mitteilung. 

Kurz darauf wurde bekannt: Bei dem Opfer handelt es sich um Prof. Dr. med. Fritz von Weizsäcker (†59), Sohn des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker (†94).

Bei dem Täter handelt es sich um Gregor S. (57) aus Rheinland-Pfalz. Laut "bild.de" soll er psychisch auffällig sein. Bei einer Wohnungsdurchsuchung soll nichts Auffälliges entdeckt worden sein. Weizsäckers Familie wurde daher auch befragt, ob es eine Bedrohungslage gegeben habe. 

Ein Polizist war Chefarzt Fritz von Weizsäcker noch zur Hilfe geeilt. Er sei privat zu dem Vortrag gekommen. Retten konnte der Mann von Weizsäcker nicht mehr und wurde selbst schwer verletzt. 

Update, 8.7., 16.16 Uhr

In dem Prozess vor dem Berliner Landgericht wurde Gregor S. zu 12 Jahren Haft wegen Mordes an Fritz von Weizsäcker und versuchten Mordes an dem Berliner Polizisten (34) verurteilt, wie "bild.de" schreibt. Gregor S. wird in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. Seine Strafe fiel aufgrund seiner verminderten Schuldfähigkeit gering aus – normalerweise ist die Freiheitsstrafe bei Mord lebenslänglich. Als der Angeklagte noch einmal die Möglichkeit hatte, etwas zu sagen, bevor sich die Richter zurückzogen, sagte er nur: "Damit ist der Drops gelutscht."

Update, 26.5., 12.36 Uhr

Am zweiten Tag (26. Mai) im Mordprozess gegen Gregor S. äußerte sich dieser nun vor Gericht. Seine Aussagen sind erschreckend. Laut "Bild.de" wird er mit den Worten zitiert: "Ich bin froh, dass er tot ist. Für mich war es notwendig. Die Sache ist für mich erledigt. Mehr Leid kann ich denen gar nicht zufügen, als ich gemacht habe." Die Staatsanwältin sprach von "Hass auf die Familie Weizsäcker".

Update, 20.11., 16.16 Uhr

Wie "Spiegel Online" berichtet, machte der Täter nun Angaben zum Motiv. Er habe sich an der Familie des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker rächen wollen. Sein Vorwurf: Weizsäcker sei als Geschäftsführer des Chemiekonzerns Boehringer Ingelheim dafür verantwortlich gewesen, tödliche Giftstoffe für den Vietnam-Krieg geliefert zu haben. Weizsäcker war dort von 1962 bis 1966 Mitglied der Geschäftsführung. 

Die Staatsanwaltschaft beantragte den Mann in ein psychiatrisches Krankenhaus unterzubringen. 

Gregor S. stach mit einem Messer auf Fritz von Weizsäcker (†59) ein

Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, fand die Veranstaltung in einem Tagungsraum der Abteilung für Psychiatrie statt. Der Täter habe im Publikum gesessen und sei rund eine Stunde nach Beginn des Vortrags plötzlich aufgesprungen, nach vorne gestürmt und habe von Weizsäcker mit einem Messer attackiert. Ein weiterer Zuschauer sei noch dazwischen gegangen und ebenfalls verletzt worden. Der Täter wurde festgenommen, über sein Motiv ist bisher noch nichts bekannt.

Zeugen des Vorfalls, darunter viele Kollegen des 59-jährigen Chefarztes, stehen unter Schock. FDP-Chef Christian Lindner (40) drückte seine Trauer bereits öffentlich aus, schrieb auf Twitter: "Mein Freund Fritz von Weizsäcker wurde heute Abend in Berlin erstochen. Ein passionierter Arzt und feiner Mensch. Neulich noch war er bei uns zu Hause zum Grillen. Ich bin fassungslos und muss meine Trauer teilen. Einmal mehr fragt man sich, in welcher Welt wir leben."

Fritz von Weizsäcker war das jüngste der vier Kinder von Richard von Weizsäcker und dessen Frau Marianne (87). Seit 2005 leitete er die Abteilung für Innere Medizin an der Schlosspark-Klinik. Er hinterlässt seine Ehefrau Katja und drei Kinder. 

Im Video unten g

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