Falco: Musste er sterben, um zu leben? Das Mysterium um seinen Tod

22.02.2022 11:01

Österreichs Superstar Falco wäre am 19.02. 65 Jahre alt geworden - noch heute wirft sein Tod Fragen auf...

Falco: Nur gut zu sein, genügte ihm nicht

Nur gut zu sein, genügte ihm nicht. Es genügte ihm nie. Vielleicht weil er glaubte, es nicht verdient zu haben zu leben, wenn er nicht immer der Beste wäre. Schließlich war Falco († 40) der einzige von Drillingen, der im Mutterleib überlebte. Seine Mutter hatte die anderen zwei Kinder während der Schwangerschaft verloren. Die Frage, warum er leben durfte und seine Geschwister nicht, brachte ihn schier um den Verstand. Und zu den Drogen.

Alles hatte er abgebrochen. Schule, Lehre, das Studium am Wiener Konservatorium. Der egozentrische Johann Hölzel wollte lieber „ein richtiger Musiker werden“, der Beste von allen. Er nannte sich fortan Falco und landete 1981 mit „Der Kommissar“ seinen ersten Nummer-1-Hit. Wie kein anderer beherrschte er den Sprachen-Mix aus Deutsch, Englisch und österreichischem Slang. Er selbst lebte ebenso in zwei Welten: zum einen als der hochnäsige, schrille Unsympath aus dem Fernsehen, zum anderen als sensibler, zerbrechlicher Künstler namens Johann Hölzel.

Falco: Der Moment seines größten Erfolgs zeigte, wie zerrissen er wirklich war

Wie zerrissen er innerlich war, zeigte sich niemals deutlicher als im Moment seines größten Erfolgs. Als er am 29. März 1986 mit seinem „Rock Me Amadeus“ auf Platz 1 der US-Charts stand – keinem deutschsprachigen Song war dies bis dahin gelungen, keinem sollte es danach gelingen – saß Falco gerade mit seiner Band im Wiener Restaurant „Oswald & Kalb“. Plötzlich war er ein Superstar. Ein Weltstar. Doch statt Jubel herrschte Frust. Während seine Kollegen die Champagner-Korken knallen ließen, saß Falco völlig niedergeschlagen am Tisch. Band-Leader Peter Vieweger erinnert sich, wie Falco seufzte: „Des schoff i nie wieder. Jetzt is’ aus.“

Halt im Leben suchte der Sänger nach Alkohol- und Party-Exzessen in der Familie. Und er schien ihn dort erstmals zu finden. Falco heiratete seine Freundin Isabella Vitkovic, strahlte 1986 voller Stolz über die Geburt von Tochter Katharina. Er brachte ihr Klavierspielen bei, verwandelte sich vom Rocker zum Bilderbuch-Papa. Bis er erfuhr, dass er doch nicht der leibliche Vater ist. Für Falco brach eine Welt zusammen. Er flüchtete erneut in den Rausch aus Alkohol und Kokain. Und er flüchtete in die Dominikanische Republik. Die Beziehung zu Model Caroline Perron (heute 47) holte ihn kurzzeitig aus seinem Tief. Bis sie ihn verließ und seinen letzten Lebensmut mit sich nahm.

Falco: War sein Autounfall am 6. Februar 1998 Selbstmord?

„Wenn ich schon zu früh sterben sollte“, sagte der Wiener Musiker in einem Interview, „dann wie James Dean – auf einer Kreuzung, im Porsche. Zack. Aus.“ Kurz vor seinem Tod schrieb Falco – gefangen in Drogen und Depressionen – seinen letzten Hit „Out of the Dark“, mit den berühmten Zeilen: „Muss ich denn sterben, um zu leben...?“ Ob sein Autounfall am 6. Februar 1998 daher Selbstmord war? Keiner weiß es. Nur eines scheint klar: Johann Hölzel starb mit Kummer im Herzen und dem ewigen Gefühl, das Lebensglück nicht verdient zu haben.

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