Einkaufen nur noch mit Termin! Achtung! So tappst du in die Zeitfenster-Falle

03.03.2021 09:38

Und schon wieder eine Änderung beim Einkaufen. In den ersten Bundesländer gilt sie schon, jetzt könnte sie bundesweit kommen - die Terminpflicht beim Einkaufen. Damit kannst du dir wieder Kleidung, Schuhe, Elektronik oder Möbel in den Filialen besorgen. Doch die ersten Kunden kommen damit nicht wirklich klar. Wir sagen, worauf du dich bald einstellen kannst.

Hast du schon was von "Click & Meet" gehört? Das Konzept steht für "Einkaufen mit Termin" und soll es dir wieder erlauben, bei deinen Lieblingsstores einzukaufen. Du buchst per App, online oder telefonisch ein Zeitfenster und kannst dann in der Filiale einkaufen.

In Rheinland-Pfalz gilt das Konzept bereits beim Juwelier, in Boutiquen oder in Büchereien. Wie lange du shoppen kannst, entscheidet der Laden selbst. Je kleiner das Geschäft, desto geringer auch das Zeitfenster. Stell dich also auf Express-Einkäufe ein, die zwischen 15 und 60 Minuten dauern. Du brauchst mehr Zeit? Tja, damit bist du nicht allein.

Zeitfenster bei "Click & Meet": Kunden sind total verwirrt 

Wir hörten uns um, wollten von Händlern wissen, wie "Click & Meet" funktioniert und welche Probleme es zum Start in Rheinland-Pfalz gab. Die Meinungen gehen weit auseinander. Die einen finden es gut, die anderen weniger hilfreich.Hauptproblem: Hektik, Hektik, Hektik. Einkaufsstimmung kommt nicht auf. 

Besonders viele Menschen sind verwirrt. "Wenn Kunden einen Termin von 11 Uhr bis 12 Uhr haben, dann kommen viele erst um 11.45 Uhr und wundern sich, warum sie dann nur 15 Minuten Zeit zum Einkaufen haben", sagt Bernd H., der einen Buchladen in Ludwigshafen betreibt. Viele würden nicht verstehen, dass es bei den Angaben um feste Uhrzeiten – und nicht um einen Richtwert, handelt. Frust statt Shopping-Lust macht sich breit.

In Koblenz hieß es bei einem Juwelier am Telefon: "Freitag, um 16.30 Uhr habe ich einen Termin frei." Er fügte hinzu: "Sie müssen aber bitte um 16.30 Uhr im Laden sein und haben dann 45 Minuten Zeit." Handynummer und Name sollten angeben werden.

Ob "Click & Meet" bundesweit kommt, entscheidet Bundesregierung und die einzelnen Ministerpräsidenten bei einem Video-Gipfel am Mittwoch. Laut den Plänen sollen H&M, Mango, Douglas, Mömax, Zara oder Ikea ab Montag, den 8. März,  Termine zum Einkaufen vergeben. Die Kundenanzahl wird auf ein Kunde pro 40 Quadratmeter Verkaufsfläche begrenzt.

Click & Meet kommt aus dem Ausland. H&M und Zara haben bereits in Spanien und Griechenland solche Online-Termine vergeben. Lief übrigens in beiden Ländern nicht wirklich erfolgreich.

Click & Meet: Worauf muss ich achten?

Es ist wichtig, dass du dir vor dem Termin eine Einkaufsliste machst. Schreibe dir auf, was du dringend kaufen möchtest. Brauchst du etwa dringend neue Laufschuhe, solltest du deine Größe und Wunschfarbe kennen. So sparst du dir den Stress und hast mehr Zeit im Laden zu stöbern. 

Besonders im Buchladen ist eine ausführliche Beratung bei Kinder-, Sprach- und Sachbüchern nötig. Auch hier kann es helfen, wenn du bereits weißt, was du gern lesen möchtest.

Grundsätzlich gilt: Das Konzept "Einkaufen mit Termin" ist nicht fürs unbeschwerte Shoppen gedacht. Vielmehr sollen Händler im Zusammenspiel mit Click & Collect (Abholung) und Click & Deliver (Lieferung) wieder Umsätze machen und ihre vollen Lagerräume leerbekommen. Du sollst dich langsam und unter Einhaltung der Regeln an die Wiedereröffnung annähern. 

Unbeschwertes Shoppen soll in einem weiteren Schritt folgen. Erste Bundesländer wollen dies sogar schon am 8. März ermöglichen, allerdings nur dann, wenn es wenige Neuinfektionen in einem Ort gibt. Anfangs soll das nur für Gartencenter und Blumenläden gelten. In den Bundesländern Hamburg, Berlin und Sachsen sind diese Fachgeschäfte nämlich noch geschlossen. 

Ab wann kann ich wieder (normal) einkaufen?

Bund und Länder beraten am Mittwoch über Ladenöffnungen. Doch schon jetzt ist bekannt: Sollten sie kommen, gelten strenge Regeln und Auflagen.

Offenbar gelten Ladenöffnungen nur dort, wo sich weniger als 35 pro 100.000 Einwohner mit dem Coronavirus neu infizieren. Aus der Beschlussvorlage zum Bund-und-Länder-Gipfel geht hervor, dass sich in diesem Fall wohl maximal ein Kunde pro 20 Quadratmeter Verkaufsfläche aufhalten darf. 

Die Länder sollen aber vermutlich selbst entscheiden können, ob sie sich an diesen Richtwert halten wollen oder bereits Ladenöffnung ab einer Inzidenz von 50 ermöglichen wollen.

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