Durch Corona-Pandemie: Wildschweine verlassen Wälder und erobern Städte

22.02.2021 09:39

Dass immer mehr Wildschweine im Greifswalder Stadtgebiet unterwegs sind, hängt laut Wildtiermanager Heiko Gust auch mit der Corona-Pandemie zusammen. Es gebe einen sehr hohen Besucherdruck auf die umliegenden Wälder, sagte der Experte am Freitag in der Hansestadt.

Fußabdrücke bis in die abgelegensten Rückzugsorten

Er sei erschrocken gewesen, an welchen abgelegenen Rückzugsorten er im Schnee Fußabdrücke gefunden habe - "wo die Menschen einfach nichts drin verloren haben". Wenn die Tiere an ihren Rückzugsorten in Außenbereichen massiv gestört würden, suchten sie sich andere Orte.

Bis zu 80 Wildschweine in der Stadt Greifswald unterwegs

Im Greifswalder Stadtgebiet halten sich nach Schätzungen der Stadt derzeit 70 bis 80 Wildschweine auf. Man habe im Innenstadtbereich acht "Hotspots", wo Bachen, also weibliche Wildschweine, Frischlinge bekommen hätten, sagte Gust. Das sei vor allem im Stadtteil Eldena zu beobachten. Mit Störaktionen oder dem Verteilen von speziellen Geruchsmitteln will die Stadt gegen die Tiere vorgehen.

Population nimmt bis zu 300 Prozent pro Jahr zu

Auch in anderen Städten des Landes und deutschlandweit kommen die Tiere dem Menschen immer näher. Gründe sind unter anderem, dass sie in Städten nicht ohne weiteres gejagt werden können. Zudem finden sie hier reichlich Nahrung. Außerdem nimmt die Wildschwein-Population auch generell stark zu - laut Landwirtschaftsministerium des Landes teilweise um 300 Prozent pro Jahr.

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