Diese Kinderkrankheit ist ansteckend, kann aber gut mit Hausmitteln behandelt werden.

13.06.2019 13:27

Ein Ausschlag ist sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen erst einmal kein Grund zur Sorge. Eine reibende Windel, eine allergische Reaktion auf das Waschmittel oder andere Umwelteinflüsse können schnell zu roten Pusteln führen. Wenn man den Ausschlag jedoch nur an bestimmten Stellen wie dem Mund, den Füßen oder Händen findet, könnte die Hand-Fuß-Mund-Krankheit der Grund dafür sein.

Was ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit?

Diese virale Erkrankung wird durch einen Erreger des Coxsackie-Virus ausgelöst und ist stark ansteckend. Nicht zu verwechseln ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit mit der Fuß-Mund-Krankheit (auch Maul- und Klauenseuche), die nur Vieh befallen kann.

Durch Tröpfchenübertragung oder Kontakt mit verunreinigten Oberflächen gelangen Erreger des Coxsackie-Virus in die Blutlaufbahn. Die Krankenkassen gehen davon aus, dass in Deutschland jährlich zwischen 80.000 und 140.000 Menschen an diesem Virus erkranken. Dabei sind vor allem Kinder unter zehn Jahren betroffen.

Welche Symptome gibt es?


Wenn man sich mit der Hand-Fuß-Mund-Krankheit angesteckt hat, dauert es drei bis sieben Tage, bis Symptome auftreten können. Ein typischer Krankheitsverlauf beginnt mit Fieber, Halsschmerzen und Appetitlosigkeit. Nach einigen Tagen kommen Bläschen in der Mundschleimhaut und Ausschläge an Händen und Füßen hinzu. Weitere Symptome können Kopfschmerzen und Stimmungsschwankungen mit hoher Reizbarkeit sein.

Was kann man tun?

Es gibt im Moment noch kein Heilmittel gegen das Coxsackie-Virus, weshalb man nur dessen Symptome behandeln kann. Ruhe ist besonders wichtig, damit der Körper des Erkrankten gegen das Virus ankämpfen kann. Dies kann durchaus bis zu 14 Tage dauern.

Dabei ist es wichtig, auch bei Schmerzen im Mundbereich genügend zu trinken und dem Körper Elektrolyte zuzuführen. Kräutertees, Milch und Kokosnusswasser eignen sich besonders dafür. Säurehaltige Lebensmittel wie Zitronen und Orangen sollten vermieden werden, da diese die empfindlichen Bläschen reizen und auch Sodbrennen auslösen können.

Ein besonderer Tipp für Kinder: Etwas Joghurt in einen Eiswürfelbehälter füllen und einfrieren. Das „Joghurteis“ kühlt die Entzündungen im Mund und man bringt das Kind dazu, etwas zu essen.

Wie kann man sich schützen?

Neben einem starken Immunsystem kann man sich vor allem durch eine gute Hygiene vor der Hand-Fuß-Mund-Krankheit schützen. Drei Dinge, auf die man besonders achten sollte, sind:

  • Hände gründlich waschen: Mindestens 20 Sekunden sollte man seine Hände waschen, insbesondere vor und nach der Zubereitung von Mahlzeiten, nach dem Toilettengang und nach dem Windelwechseln.
  • Wohnung putzen: Arbeitsflächen und Türklinken – diese vergisst man oftmals – sollten regelmäßig mit einem Hygienereiniger geputzt werden.
  • Kreuzkontamination vermeiden: In Schulen und Kindergärten herrscht eine besonders hohe Ansteckungsgefahr. Aus diesem Grund sollte man seinem Kind beibringen, angefangenes Essen und Getränke nicht mit anderen zu teilen. Zudem sollten Spielzeuge, die in den Mund genommen wurden, anschließend gereinigt werden.

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist zwar lästig und befällt nicht selten die ganze Familie, jedoch verläuft sie nur in seltenen Fällen schwer. Achtet man auf seine Hygiene und stärkt sein Immunsystem, kann man sich gut vor ihr schützen.

Vorsicht: Wenn Schwangere sich kurz vor oder nach der Geburt anstecken, kann die Infektion auf das Neugeborene übergehen. Bei den meisten Babys verläuft die Krankheit zwar mild, doch in seltenen Fällen kann sich die Infektion auch auf innere Organe ausbreiten. Diese Gefahr ist bei Neugeborenen in den ersten beiden Lebenswochen am höchsten. Hochschwangere sollten daher besonders vorsichtig sein.

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