Als sie eines Tages durch Facebook scrollt, stößt die Griechin Valia Orfanidou auf ein Bild, das ihr die Brust zuschnüren lässt. Im Beitrag ist das Foto eines Hundes zu sehen, der wie ein wandelndes Skelett über eine Straße trabt. Eine Frau hatte das Foto gemacht, die per Zug eine griechische Stadt passierte und ihn nahe am Bahnhof sah. Das Bild ist derart absonderlich, dass viele Leute den Post ungläubig kommentieren und an dessen Echtheit zweifeln.
Valia jedoch bricht bei dem Anblick das Herz, und sie entschließt sich, das Häufchen Elend zu finden, aufzunehmen und zu umsorgen. Schon am nächsten Tag brechen zwei Freiwillige auf und fahren über 70 Kilometer, um den Hund ausfindig zu machen und zu der selbstlosen Griechin zu bringen. Obwohl Valia in einigen Tierschutz-Organisationen aktiv ist und bereits Erfahrung mit verwahrlosten Streuern hat, ist sie geschockt, als der Hund aus seiner Transportbox geholt wird. Sie ist nicht einmal fähig zu weinen, als der von Krankheit übersäte Körper des Tieres ans Licht kommt.
Der Fall scheint klar und alle rechnen damit, dass hier nur noch Einschläfern hilft. Nach der Untersuchung beim Tierarzt stellt sich jedoch heraus, dass der Hund zwar an einer hochansteckenden Form der Krätze leidet, sein Zustand aber stabil ist. Die Chancen stehen gut, dass er durchkommt.
Valia gibt dem ehemaligen Streuner den Namen „Billy“ und richtet für ihn eine saubere Unterkunft mit viel Nahrung und Trinken ein. Und tatsächlich: Er beginnt zu essen. Für sie ein Zeichen, dass Billy leben will!
Jeden Tag frisst er vier Mal und schläft in der Zwischenzeit. Er kommt dadurch langsam zu Kräften und nimmt stetig an Gewicht zu. Innerhalb von zehn Tagen ist Billy soweit erholt, dass er jeden Tag einen kleinen Spaziergang auf der Terrasse machen kann. Als Valia Billy das erste Mal dabei beobachtet, geht ihr das Herz auf.
Kaum jemand kann glauben, wie schnell er gesundet. Nachdem die fürsorgliche Griechin nach einem Monat ein Video über seine Rettung und Genesung auf YouTube hochgeladen hatte, kommentierten einige sogar, dass es sich um einen anderen Hund handeln müsse, so gut sah er aus! Im Laufe der Zeit fühlt Valia, wie sehr ihr Herz an ihm hängt. Doch sie ist sich bewusst, dass der Zeitpunkt kommen wird, an dem sie loslassen muss.
Und dann kommt der Tag, an dem eine ausgewanderte Griechin namens Emma aus der Schweiz eine Nachricht an Valia verschickt: Sie möchte Billy aufnehmen. Obwohl viele das Schicksal des Hundes verfolgen, ist Emma die einzige, die sich dazu bereit erklärt. Nach einiger Zeit ist es dann soweit: Billy tritt seine Reise in die Schweiz zu seinem neuen Frauchen an.
Valia geht der Abschied schwer zu Herzen; als sie vom Flughafen zurück kommt, bricht sie in Tränen aus. Dennoch ist sie so glücklich, dass er ein wahres Zuhause gefunden hat.
Obwohl er nun in der Schweiz lebt, gibt es einige Zeit später ein Wiedersehen: Die Freude ist für alle Anwesenden überwältigend.
Wenngleich die selbstlose Griechin nach ihm noch viele andere Hunde aufnahm, pflegte und liebte; Billy wird für Valia immer einen ganz besonderen Platz in ihrem Herzen haben.
Falls du mehr über diese Geschichte erfahren willst:
Dieser Fall zeigt, dass anscheinend ausweglose Situationen positiv enden können. Durch die Fürsorge einer einzelnen Frau wurde nicht nur einem Hund ein neues Leben geschenkt, sondern auch einer Familie ein neues Familienmitglied. Daran können wir uns alle ein Beispiel nehmen.