Der Bauer will das kleine Pferd direkt beim Schlachter töten lassen. Was diese Frau dann macht, lässt mich erleichtert aufatmen.

09.12.2017 18:41

Trident ("Dreizack") ist ein ganz besonderes junges Pferd. Nicht nur, dass er wider alle Erwartungen seine ersten Monate auf der Welt überlebt hat, er ist außerdem ein sehr quirliger Beweis dafür, was ein wenig Hilfsbereitschaft und Entschlossenheit ausrichten können.

 

Als Trident geboren wurde, fehlten in seinem linken Hinterlauf die untersten 3 Knochen, und der 4. war nur teilweise vorhanden. Der Farmer in der ländlichen Gegend des Staates Indiana (USA), dem er gehörte, sah, dass er nie einen Karren würde ziehen können, und hatte darum keine Verwendung für das Fohlen.

Doch Trident hatte Glück im Unglück. Tuesday Lach, eine Hebamme, war zufällig in der Gegend, um nach einer Schwangeren zu sehen. Als sie hörte, dass der Farmer plante, das Fohlen einschläfern zu lassen, alarmierte sie ihre Schwester, Dawnell Kilbourne. Dawnell ist Tierpflegerin in der Tierzuflucht Woodstock Farm, im Bundesstaat New York. Die Schwestern kontaktierten gemeinsam Ronnie Graves, einen Veterinär, der sich auf Prothesenbau spezialisiert hat.

Ronnie reiste den langen Weg nach Indiana, um sich Trident anzusehen.

Er machte einen Abdruck von seinem verkürzten Bein und formte dann zuhause eine passende Prothese für ihn.

Die Schwestern Tuesday und Dawnell vereinbarten mit dem Farmer, dass Trident auf der Farm bleiben konnte, bis sie ein neues Heim für ihn gefunden hatten. Inzwischen begann Dawnells Nichte, Trident an sein neues künstliches Bein zu gewöhnen. Aber Tuesday und Dawnell fanden auf die Schnelle keine neue Unterkunft für ihn und der Farmer war nicht länger bereit, das kleine Tier zu beherbergen.

Als Ronnie und seine Chefin Kathy Keefe, die Leiterin von Woodstock Farm, hörten, dass Trident nun doch eingeschläfert werden sollte, handelten sie kurzentschlossen. Sie fuhren zwölfeinhalb Stunden von New York nach Indiana, sammelten Trident ein und brachten ihn mit sich zurück zur Tierzuflucht.

In der liebevollen und kompetenten Pflege der Woodstock Farm erholte sich Trident schnell von seinen Strapazen.

"Er liebt es, draußen zu sein, und man sieht ihn oft mit seiner Prothese rennen und und herumtollen", erzählt Kathy Keefe zufrieden.

Trident ist das einzige Pferd auf der Farm, aber er fand schnell Freunde. Besonders mit den Kühen versteht er sich blendend.

"Trident wird ein erfülltes Leben führen können", verspricht Kathy Keefe. "Er wird immer besondere Zuwendung brauchen, aber wenn er älter wird, werden wir seine Prothesen an sein Wachstum anpassen."

Sie plant außerdem, bald ein weiteres Pferd in die Zuflucht aufzunehmen, damit Trident einen Artgenossen zum Spielen bekommt.

Wie schön, dass die richtigen Menschen zur rechten Zeit am rechten Ort waren. Mit ihrer hilfsbereiten Entschlossenheit haben sie das Leben dieses kleinen Pferdes retten können.

 

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