Depressionen: Körperliche Symptome einer traurigen Seele

05.06.2019 12:43

Inhalt
  1. Wie sich eine Depression anfühlt
  2. Botenstoffe verursachen die Depressionen
  3. Depression ist nicht nur "ein trauriges Gefühl"
  4. Depression: fehlende Lust auf Sex oder Ausbleiben der Monatsblutung
  5. Menschen mit Depressionen brauchen Hilfe

Wie sich eine Depression anfühlt

Antriebslos, schlapp, ausgelaugt und ein Gefühl von Leere. Depressionen sind für die Betroffenen ausgesprochen quälend. Allein in Deutschland leidet jeder 4. einmal in seinem Leben unter einer psychischen Störung - Tendenz steigend.

Mit gut gemeinten Ratschlägen wie "Das wird schon wieder" oder "Reiß dich doch mal zusammen" wird eine Depression von vielen irgendwo zwischen Einbildung und Stimmungstief eingestuft. Doch hinter der Krankheit steckt weitaus mehr als ein einfacher Durchhänger. Denn während ein Stimmungstief wieder verschwindet, bleibt eine Depression. Oftmals sogar ein Leben lang.

Doch was lässt die Gefühlswelt derart düster werden? Und wie wirkt sich eine Depression auf den Körper aus? Experten für psychische Probleme klären auf.

Botenstoffe verursachen die Depressionen

Stell dir vor, die Sonne kommt nach einem verregneten Tag hinter den Wolken hervor oder du genießt eine Tasse heißen Tee, während es draußen dunkel und kalt ist. Ein wohlgesonnenes Gefühl durchfließt deinen Körper und du verspürst Freude, Glück, Zufriedenheit. Doch hinter diesem scheinbar einfachen und guten Gefühl verbirgt sich ein komplexer neurobiologischer Prozess. Hinter jeder Emotion, jedem Gedanken, jeder Bewegung stecken die vier Botenstoffe Dopamin, Noradrenalin, Endorphin und Serotonin. Solomon Snyer von der Johns Hopkins University beschreibt unser Gefühlsleben als eine Art Konzert. Serotonin, welches die Psyche stabilisiert, ist dabei der Dirigent, nach dem sich alle richten. Beim richtigen Zusammenspiel der vier Botenstoffe empfinden wir Glück und Zufriedenheit.

Bei depressiven Menschen ist dieser Prozess allerdings aus dem Gleichgewicht gekommen. Ein Grund dafür ist, dass die Botenstoffe Noradrenalin, welches uns aktiviert und erregt, und der Dirigent Serotonin nicht mehr in ausreichender Menge vorhanden sind. Oder aber, dass die Hirnareale, die mit dem Glücksimpuls in Verbindung stehen, weitgehend inaktiv bleiben.

Depression ist nicht nur "ein trauriges Gefühl"

Ist unser Gleichgewicht erst einmal aus dem Rhythmus gekommen, hat das weitreichende Folgen. Betrachtet man die Symptome einer Depression genauer, gibt es nicht nur psychische Beschwerden, sondern der Betroffene kann auch unter schweren körperlichen Folgen leiden. Es gilt der weit verbreitete Glaube, dass die Depression “nur” das Gefühl von Trauer und Antriebslosigkeit sei. Doch dahinter steckt weitaus mehr. Nach Wochen des Traurigseins und der Antriebslosigkeit, folgt ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit, der Angst und der Verzweiflung. Betroffene sind teils nicht einmal mehr in der Lage irgendeine Form von Gefühlen zu empfinden.

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