Corona-Pandemie Auch Ältere bekommen jetzt den Astrazeneca-Impfstoff

05.03.2021 10:40

In Zukunft können auch Menschen jenseits der 65 mit dem Impfstoff von Astrazeneca geimpft werden. Das hat die Ständige Impfkommission nun doch empfohlen. Zudem zeigen aktuelle Daten, dass der Impfstoff bereits nach der ersten Dosis besonders wirksam ist - und räumen damit seinen schlechten Ruf auf.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat nun doch die Impfung von Menschen ab 65 Jahren mit dem Astrazeneca-Vakzin empfohlen. Das berichtet die "F.A.Z.". Demnach laufe die Abstimmungsfrist innerhalb der Stiko bis Donnerstagmittag. Im Anschluss sollen Fachgesellschaften und die Bundesländer informiert werden.„Das ist eine gute Nachricht für alle Älteren, die auf eine Impfung warten. Sie können schneller geimpft werden“, äußerte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Donnerstag in Berlin.

Neue Studiendaten belegten zudem, dass das Vakzin bei einem Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung von zwölf Wochen noch wirksamer sei. Auch das empfehle die Stiko. "Beide Empfehlungen werden wir sehr zeitnah in der Verordnung umsetzen", erklärte Spahn. Die Weltgesundheitsorganisation WHO teilte mit, sie werde womöglich ihre Empfehlung für den Abstand zwischen den beiden Dosen überarbeiten.

Neue Daten aus Großbritannien räumen mit dem schlechten Ruf des Astrazeneca-Impfstoffs auf

Die Verimpfung von Astrazeneca an Ältere könnte dann in der kommenden Woche beginnen. Bisher wurden nur Menschen unter 65 Jahren mit dem Vakzin geimpft. Bis Donnerstag sollen ingesamt fast 3,2 Millionen Dosen des Impfstoffs in Deutschland ausgeliefert sein. Laut RKI-Zahlen vom Dienstag wurden bis dato aber erst 574 000 Dosen verimpft.

Auch neue Studien zeigen, dass das Mittel insbesondere bei älteren Menschen gegen Covid-19 sehr gut wirkt. Zudem erweist sich der Impfstoff aktuellen Daten nach bereits nach der ersten Dosis als besonders wirksam. Die Daten aus Großbritannien rücken den Impfstoff nun in ein anderes Licht rücken – und räumen mit dem schlechten Ruf auf, den der Impfstoff aus Sicht vieler Experten unbegründeterweise bei vielen hat.

Der Impfstoff von Astrazeneca wurde gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelt und verfügt über eine Wirksamkeit von 65 Prozent. Das bedeutet aber nicht, dass die anderen 35 Prozent keinen Schutz haben. Wegen dieses Missverständnisses hatten manche Impfberechtigte den Impfstoff zurückgewiesen und eine Einladung verstreichen lassen. Experten zufolge sind aber alle Geimpften vor schweren Verläufen von Covid-19 geschützt.

 

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