Blasenkrebs bei Hunden – so gefährlich ist Zigarettenrauch für Haustiere

25.01.2024 10:00

Zigarettenqualm kann Hunde krank machen – eine neue Studie zum Thema Blasenkrebs bei Terriern zeigt dies eindrücklich. Aber auch Katzen und sogar Fische leiden in Raucherhaushalten.

Dass Passivrauchen nicht nur Menschen, sondern auch Haustiere schädigt, dürfte allgemein bekannt sein. Aktuell jedoch zeigt eine Untersuchung einer amerikanischen Universität eindrucksvoll, wie krank Zigarettenqualm Hunde machen kann. Eine Gruppe von Forscherinnen und Forschern der Purdue University in der Stadt West Lafayette im US-Bundesstaat Indiana hat die Relation zwischen Blasenkrebs bei einer bestimmten Hundeart, dem Scottish Terrier, und dem Zigarettenkonsum ihrer Frauchen und Herrchen untersucht. 

Das Fazit: Hunde in einem Raucherhaushalt haben ein sechsmal höheres Blasenkrebs-Risiko als Hunde in einer Nichtraucher-Umgebung. Nachzulesen ist dies in der aktuellen Februar-Ausgabe des Fachmagazins "The Veterinary Journal".

Diese Krebsart, Canine urothelial carcinoma, hat demnach die Eigenschaft, zunächst auf eine Behandlung anzusprechen. Letztendlich sei sie jedoch in den meisten Fällen tödlich für die Hunde – daher sei die Prävention sehr wichtig, schreiben die Autoren der Studie. Die Untersuchung sei mit Scottish Terriern unternommen worden, da diese Tiere im Vergleich zu anderen Hunden generell häufiger an Blasenkrebs erkranken. Daher sei es möglich gewesen, sich auf diese spezielle Krankheit zu konzentrieren.

Wie wirkt Zigarettenrauch auf Hunde? Studie untersuchte dies drei Jahre lang

Für die Untersuchung müssten 120 Hundehalter alle sechs Monate Fragebögen zu den Lebensumständen ihrer Tiere beantworten. Zudem wurde der Urin der Hunde während der insgesamt dreijährigen Forschungsperiode auf Nikotin-Abbauprodukte untersucht. Tiere, die während der Studienperiode an Krebs erkrankten wurden mit solchen verglichen, die keinen Blasentumor entwickelten.

Die Ergebnisse der Untersuchung böten ein weiteres Argument für Tierhalter, sowohl für ihre eigene Gesundheit mit dem Rauchen aufzuhören als auch zum Schutz ihrer Haustiere, heißt es im "Veterinary Journal". Insofern unterstütze die Studie auch die Warnungen der US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel FDA (US Food and Drug Administration). Diese macht speziell und sehr detailliert auf die Gefahren von Zigarettenrauch für Haustiere aufmerksam. Unter anderem weist die FDA darauf hin, dass Hunde auch eine ganze Reihe von anderen Krankheiten durch Zigarettenqualm bekommen können, wie etwa Atemwegsbeschwerden, Lungen- oder Nasenkrebs. Tierhalter sollten sich auch darüber Gedanken machen, dass Hunde ja nicht nur den Rauch einatmen, sondern auch Kleidung oder Möbel ablecken, auf denen sich die giftigen Partikel festgesetzt haben.

Auch Katzen können in Raucher-Haushalten eine Reihe von Krebsarten entwickeln

Im Grunde ist das Rauchen also für Tiere ähnlich gesundheitsgefährdend wie für Menschen. Ungesund ist der Rauch laut mehrerer Studien zudem für jede andere Tierart, die im Haus lebt, etwa auch für Vogel, Hamster oder Meerschweinchen. Sogar Fische leiden darunter, da Nikotin auch ins Wasser gelangen kann.

Katzen schließlich atmen den Rauch nicht nur ein, sondern sie nehmen die giftigen Partikel auch mit ihrer Fellpflege auf, wenn sie sich sauber lecken. Zu den typischen "Raucherkrankheiten" bei Katzen zählt deshalb laut FDA unter anderem eine Art von Zungenkrebs. Katzen in Raucher-Haushalten haben ein zwei bis viermal höheres Risiko ein solches aggressives Karzinom zu entwickeln, warnt die US-Behörde. Zudem könnten die Tiere auch beispielsweise eine Krebsart entwickeln, die laut FDA vergleichbar ist mit dem Non-Hodgkin-Lymphom bei Menschen. Wer mehr als ein Päckchen Zigaretten pro Tag raucht, setzt seinen Stubentiger einem gut dreifachen Risiko aus, eine solche aggressive und tödliche Krankheit zu bekommen.

 

 

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