Besitzer lassen Hund bei 28 Grad im Auto

30.06.2020 16:03

Wie schnell ein Auto sich im Sommer erhitzt, dürfte mittlerweile bekannt sein. Als Kunden in einem Supermarkt in England einen im Auto eingesperrten Hund bei brütender Hitze entdeckten, verlangten sie eine Durchsage im Supermarkt. Doch dieser stellte sich quer.

Es war ein heißer Sommertag in der Grafschaft Devon in England, als Supermarktkunden einen womöglich tödlichen Vorfall verhindern wollten. Vor einem Tesco-Markt in der Stadt Bideford saß trotz hoher Temperaturen ein stark hechelnder Schäferhund im Auto – und das für sage und schreibe eine halbe Stunde. Schnell wurden die Mitarbeiter des Ladens alarmiert und gebeten, die Besitzer doch bitte auszurufen. Doch diese weigerten sich.

Hund bei Hitze im Auto zurückgelassen

Wie „dailymail.co.uk“ berichtet, hat eine der Anwesenden ihrem Ärger auf Facebook freien Lauf gemacht. „Also, es ist ziemlich heiß, nicht wahr? Stell dir vor, du ziehst einen Pelzmantel an und schließt dich in ein Auto mit nur wenig Luft ein. Klingt nach Spaß? Nein, überhaupt nicht, aber wenn du ein Schäferhund bist, der auf seine selbstsüchtigen Besitzer wartet, macht es noch weniger Spaß. Eine halbe Stunde war dieses arme Tier eingesperrt und hechelte“, schreibt Julie Fay auf Facebook. Weiter beschreibt sie, wie der Supermarkt verweigerte, eine Durchsage zu machen. Der angebliche Grund: „Wir können es nicht durchsagen, um den Kunden nicht zu verärgern.“

Als ein weiterer besorgter Kunde sich dann daran machte, den Hund aus dem Auto zu befreien, kamen die Besitzer auch schon aus dem Geschäft. Doch anstatt sich für das beherzten Eingreifen der Anwesenden zu danken, reagierten sie verärgert. „Diesen Menschen sollte es nicht gestattet sein, eine Ratte zu besitzen, geschweige denn einen Hund“, schreibt die erzürnte Britin auf Facebook und postet in dem mittlerweile gelöschten Post einige Bilder der Situation. Viele Kommentatoren schlugen sich auf ihre Seite.

Besitzer verteidigt sein Verhalten

Nachdem ein Shitstorm auf Facebook entbrannt war, schaltete sich auch der Besitzer Russ McKernan (74) in die Debatte ein. Im Interview mit „devonlive.com“ beschuldigt er die Anwesenden, überhitzt reagiert zu haben. Zu seiner Verteidigung gibt er an, im Schatten geparkt, die Fenster etwas geöffnet und seinen zweijährigen Schäferhund namens Kilo mit Wasser versorgt zu haben. Auch Tesco hat sich mittlerweile zu dem Vorfall geäußert – und mitgeteilt, dass es eigentlich Usus wäre, in so einem Vorfall eine Durchsage zu machen.

So verhaltet ihr euch richtig

Auch im Schatten erhitzen sich Autos allerdings sehr schnell, womit Rentner Russ ungeachtet seiner Verteidigung fahrlässig gehandelt hat. Und starkes Hecheln – wie von den Anwesenden beschrieben – ist eines der Hauptindizien für eine Überhitzung bei Hunden. Daher: Tiere sollten niemals allein im Auto gelassen werden, auch wenn es nur für einen kurzen Stopp ist! Für Passanten gilt: Zustand des Hundes unter die Lupe nehmen und dann versuchen, die Besitzer zu finden. Gelingt das nicht, gegebenenfalls Feuerwehr oder Polizei alarmieren. Reicht die Zeit dafür nicht, sollte zur Rettung des Vierbeiners eine Scheibe des Wagens eingeschlagen werden, ohne sich selbst oder das Tier zu gefährden. 

Quelle