Bei Taufe der Schwester Er sei eine Ablenkung: Priester schmeißt autistischen Jungen aus der Kirche

14.08.2020 12:02

Auch Priester agieren manchmal unsensibel und enttäuschen die Gläubigen. Dieser Fall aus New Jersey ist jedoch besonders krass – und sollte nicht passieren.

Julia Vicidomini (38) und ihr Ehemann Marc Vicidomini (38) durften sich über einen ganz besonderen Tag freuen: Die Taufe ihrer elf Monate alten Tochter Sofia stand an und natürlich sollte sie, wie zuvor schon die Taufen ihrer beiden Brüder, in der Christ-the-King-Kirche in Hillside stattfinden. Julia gehört schon seit ihrer Kindheit zur Gemeinde und sagt selbst: "Meine Wurzeln liegen in dieser Kirche, sie hat einen hohen emotionalen Wert." Doch der Festtag sollte ganz anders verlaufen als gedacht. Vielleicht, so berichtet es "people.com", werden Julia und ihre Familie dem Gotteshaus nun für immer den Rücken kehren.

Priester fehlt jedes Verständnis für autistischen Jungen

Auslöser des Ärgers ist der siebenjährige Nick, der bei der großen Zeremonie für seine kleine Schwester keinesfalls fehlen sollte. Nick ist Autist und reagiert oft anders, als Fremde vielleicht erwartet. Manche Dinge versteht er nicht. Das Gespür der Zugehörigkeit kennt er aber durchaus und so war es für Julia gar keine Frage, dass er an der Feier im engen Familienkreis teilnehmen würde. Julias Schwiegermutter sollte ein Auge auf ihn haben, damit auch wirklich alles in Ordnung geht.

Und im Grunde ging auch alles gut – wäre da nicht Pater Luke mit seinen Ansichten gewesen. Als Nick während der Zeremonie mit einem Ball spielte, warf er den Jungen nämlich kurzerhand aus der Kirche. Da nützte es auch nichts, dass die Eltern dem Geistlichen die Situation erklärten, ihm also deutlich sagten, dass Nick das aufgrund seiner Erkrankung nicht verstehen könne. Für den Priester war der Siebenjährige nur eine "Ablenkung", die ihn während der Ausführung der Zeremonie störte.

Eltern tief enttäuscht und noch immer unter Schock

Julia Vicidomini erklärt: "Wir waren empört." Sie hätten etwas gegen diese unangebrachte Willkür unternehmen wollen, "aber wir standen unter Schock und wollten nicht auf eine Weise reagieren, die in der Kirche respektlos war." Als liebende Mutter fügt sie hinzu: "Zum Glück hat Nicky nicht verstanden, was passiert ist. Er sei ein guter, süßer Junge.

Die 38-Jährige ist aber noch immer bitter enttäuscht über die Reaktion des Paters – und sie ist auch wütend, dass ihrer Familie so ein Tag der Freude genommen wurde. "Wir sind immer noch verärgert, aber die Wunden beginnen zu heilen, während wir auf eine persönliche Entschuldigung von Pater Luke warten", erklärt Julia, die bei Facebook über das Ärgernis berichtet hat. Ihr bitteres Fazit ist aber auch, dass sich ihre geliebte Kirche im Laufe der Jahre geändert hat und es Zeit ist, sie zu verlassen. Es ist ein großer Schritt.

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