Auf der Suche nach Beschäftigung Nach Job-Aus: Rentner leistet kranken Babys im Krankenhaus Gesellschaft

20.11.2020 08:45

Es sind kleine Momente der Geborgenheit, die Rentner David Deutchman Neugeborenen schenkt. Und es ist noch viel mehr als das …

+++ Update 18. November 2020 +++

Über zwölf Jahre lang schenkte David kranken Babys all seine Liebe und half ihnen dadurch auf ihrem Genesungsprozess. Doch leider kann er das nun nicht mehr weiterführen. David verstarb im Alter von 86 Jahren an einer Krebserkrankung, wie "people.com" berichtet. "Die Kinderstation des Atlanta Hospitals spricht David Deutchmans Familie ihr tiefstes Mitgefühl aus", heißt es in einem Statement des Krankenhauses.

"David Deutchman war 14 Jahre lang ehrenamtlich auf der Kinder- und Neugeborenen-Intensivstation des Scottish Rite tätig und unterstützte viele Patienten und ihre Familien. Die Familien der Kinder wird diese unglaubliche Legende und die unzähligen Leben, die er berührte, nie vergessen". Es sind rührende Worte, die jedoch vermutlich nicht ansatzweise beschreiben können, wie wundervoll Davids Aufopferung für die kranken Kinder war. Sein Einsatz wird unvergessen bleiben. 

+++ Update Ende +++

Rentner David Deutchman ist professioneller Babykuschler: Auf der Neugeborenenintensivstation im Scottish Rite Hospital in Atlanta hat er in den vergangenen zwölf Jahren schon rund 1.200 Babys im Arm gehalten, erzählt er in einem Video auf dem YouTube-Channel von "Great Big Story". Auf der Station liegen viele Babys, die lange Zeit im Kinderkrankenhaus verbringen müssen. Sie sind zu früh auf die Welt gekommen oder brauchen eine spezielle medizinische Behandlung. Viele bleiben Wochen oder Monate dort und ihre Eltern können nicht die ganze Zeit bei ihnen sein – etwa, weil sie andere Kinder betreuen oder wieder arbeiten müssen.

David arbeitet ehrenamtlich in dem Kinderkrankenhaus. Als er von seinem Anfang dort erzählt, sagt er "Ich habe es einfach geliebt." Und das glaubt man ihm! Einige Schwestern im Krankenhaus nannten denn Mann mit der sanften Stimme bald den "Babyflüsterer". Wenn er ein Baby auf den Arm nimmt, das weint und schreit, beruhige es sich bei ihm schnell, erzählt er, streicht einem Säugling sanft über den Kopf und flüstert zärtlich: "It's okay."  

Halten lindert Schmerzen

"Wenn er ein Baby auf den Arm nimmt, kann man sehen, wie es sich entspannt, weil David so entspannt ist", sagt eine Krankenschwester in der "Great Big Story"-Dokumentation. Was David für die Kleinsten tut, sei mehr, als ihnen Gesellschaft zu leisten und Geborgenheit zu schenken: Sie zu halten, könne auch ihre Schmerzen lindern.

Als David in Rente ging, wusste er nicht viel mit seiner Zeit anzufangen, erzählte er dem Portal "massmutual.com". Nachdem er zunächst als Gastdozent für internationales Marketing an Universitäten gearbeitet hatte, sei er eines Tages im Kinderkrankenhaus vorbeigegangen, um zu sehen, ob es Möglichkeiten für Ehrenamtliche gibt. Daraufhin habe er beinahe augenblicklich angefangen, die Babys auf den Arm zu nehmen.

Immer wieder hält er auch die Hand einer Mutter und ist für die Eltern in ihrer schwierigen Situation da. "Eigentlich arbeite ich mehr mit den Eltern, als mit den Kindern", bezeugt er auch selbst.

Quelle