30 Katzen von Fell-Mafia entführt?

09.12.2017 22:33

Roberto Geiger, Elfi Metz, die ihren Kater Marcello vermisst, Marina Kirchner (58) vom Natur- und Tierschutzverein Hildburghausen und Diana Stephan (47) raten zur Vorsicht

Foto: Steve Bauerschmidt

von: MARTIN WICHMANNveröffentlicht am

Hildburghausen (Thüringen) – Wo sind Bella, Miner, Marcello, Morle, Hexe, Sammy und all die anderen? Seit Mitte September sind in Südthüringen schon über 30 Katzen wie vom Erdboden verschluckt. Meist verschwinden sie über Nacht.

Roberto Geiger (59) vom Tierschutzverein Hildburghausen hat eine böse Vermutung: „Bei den vermissten Tieren handelt es sich um Katzen mit auffallend schönem Fell, sie alle sind ein bis vier Jahre alt und dürften einer Tierfängerbande zum Opfer gefallen sein, die ihre Felle verarbeitet.“

Hektar (1) aus Wölfershausen ist seit 1. Oktober nicht aufzufinden

Foto: Steve Bauerschmidt

 

Dass auch aus dem gefleckten, weichen Fell von Kater Marcello (3) eine Mütze werden könnte, ist die Angst von Elfi Metz (43). Ihr geliebtes Tier ist seit dem 16. September aus Schnett (530 Einwohner) spurlos verschwunden.

Die Bauzeichnerin zu BILD: „Er ist mittags weg und kam abends nicht zurück. Dabei läuft er nie weiter als 200 Meter im Umkreis.“ Das Frauchen machte sich verzweifelt auf die Suche, doch bis heute fehlt jede Spur des Vierbeiners.

Bella (2,5) verschwand am 17. Oktober in Themar

Foto: Steve Bauerschmidt

Vereins-Chefin Marina Kirchner (58): „Was hier im Moment los ist, ist nicht normal. Täglich rufen Leute bei mir an, melden ihre Tiere als vermisst. Wir raten zur Anzeige bei der Polizei.“

Die nehme den Fall sehr ernst. Das Beutegebiet der mutmaßlichen Fellmafia zieht sich über den gesamten Landkreis Hildburghausen. Lindenau, Themar, Lengfeld. Allein in Käßlitz und St. Bernhard verschwanden in der vergangenen Woche sieben Katzen.

Mit solchen Suchmeldungen versuchen die Katzenbesitzer ihr Glück

Foto: Steve Bauerschmidt

Doch was können besorgte Katzenbesitzer tun? Kirchner: „Eine Freigänger-Katze einzusperren ist fast unmöglich. Einige haben die Felle ihrer Katzen entstellt, damit sie für die Tierfänger wertlos sind.“

Miner (3) wird seit 16. Oktober in Lengfeld vermisst

Foto: Steve Bauerschmidt

Auch sollte jetzt besonders auf fremde Autos und Personen geachtet werden. Kirchner: „Lieber einmal mehr die Polizei rufen als zu wenig!“

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